Lehrerverband beklagt Druck auf Lehrkräfte und Schüler
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Stefan Düll, reagiert alarmiert auf die Ergebnisse des Deutschen Schulbarometers. "Wir müssen die zunehmende Orientierungslosigkeit ebenso ernst nehmen wie das psycho-emotionale Belastungsempfinden vieler junger Menschen", sagte er dem "Tagesspiegel".
Elternhaus und Schule müssten gemeinsam Halt bieten in einer
Gesellschaft, die vermeintlich keinen Zusammenhalt mehr zeige. "Wo die
Politik keine Antworten bietet, fällt es Schule umso schwerer, Halt und
Orientierung zu bieten", argumentierte Düll. Die Lehrkräfte seien sich
jedoch ihrer Verantwortung bewusst und griffen Themen wie den Krieg in
der Ukraine und die Gewalt im Nahen Osten auf.
Gleichzeitig
beklagt Düll Druck auf Lehrkräfte wie auch Schüler. Lehrkräfte müssten
bis Schuljahresende parallel zu anderen Aufgaben Unterrichtsinhalte
vollständig unterrichten und litten unter dem Lehrkräftemangel. In
diesem Zusammenhang brauche es mehr flankierendes Personal wie
Schulassistenz sowie Experten für Schulpsychologie, Sozial- und
Jugendarbeit, sowie für den Bereich der Verwaltung und Technik an
Schulen.
Schüler wiederum orientierten sich häufig vor allem am
Abitur und stünden dementsprechend unter hohem Leistungsdruck. Daher sei
es wichtig, ihnen und ihren Eltern zu vermitteln, "dass es zum einen
neben dem Gymnasium weitere Wege zum Abitur gibt, und zum anderen, dass
erfolgreiche, erfüllende berufliche Karrieren möglich sind, die auf
einer beruflichen Ausbildung basieren", sagte Düll.
Quelle: dts Nachrichtenagentur