Umfrage: Mehrheit nach Solinger Terroranschlag gegen Aktionismus
Archivmeldung vom 28.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Mehrheit der Bürger ist gegen die Instrumentalisierung der Terrortat in Solingen für den Wahlkampf. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für den "Stern", für die am Montag und Dienstag 1.009 Personen telefonisch befragt wurden.
Danach ist nur eine Minderheit von 37 Prozent der Meinung, dass die
schnellen Reaktionen auf den Anschlag richtig und angemessen sind. 60
Prozent fänden es besser, in Ruhe und nach Vorliegen der genauen
Ermittlungsergebnisse über mögliche Gesetzesänderungen und andere
Maßnahmen zu entscheiden. Drei Prozent der Befragten äußerten keine
Meinung.
Mehrheitlich anders sehen das nur die Anhänger von AfD
und des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW). 60 Prozent der AfD-Wähler
und 53 Prozent der BSW-Wähler finden die schnellen Reaktionen und
Vorschläge richtig. Auch in Ostdeutschland, wo beide Parteien
überproportional viele Anhänger haben, sieht man das so etwas häufiger
so (41 Prozent) als in Westdeutschland (36 Prozent). Damit deutet sich
an, dass die Tat in Solingen die anstehenden Landtagswahlen in
Thüringen, Sachsen und Brandenburg beeinflussen könnte.
Für Ruhe
und Besonnenheit plädieren am häufigsten die Wähler der Grünen (88
Prozent), aber auch die Anhänger von CDU/CSU sind mehrheitlich (55
Prozent) für Zurückhaltung. Friedrich Merz (CDU), der gerade besonders
lautstark eine schnelle Wende in der Migrationspolitik fordert, befindet
sich damit offenbar im Widerspruch zur Mehrheit seiner Wähler.
Datenbasis: Montag und Dienstag 1.009 Personen telefonisch befragt
Quelle: dts Nachrichtenagentur