Deutschland ist 35,8 Millionen Hektar groß
Archivmeldung vom 24.10.2024
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Freigeschaltet durch Mary SmithLaut Angaben aus den amtlichen Liegenschaftskatastern betrug die Gesamtfläche Deutschlands 35,8 Millionen Hektar im Jahr 2023. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, wurden 14,6 % der Gesamtfläche Deutschlands (5,2 Millionen Hektar) für Siedlungs- und Verkehrszwecke in Anspruch genommen. Davon entfielen 9,5 % (3,4 Millionen Hektar) auf die Siedlungsfläche (einschließlich Bergbaubetriebe, Tagebau, Grube und Steinbruch) und 5,1 % (1,8 Millionen Hektar) auf die Verkehrsfläche.
Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche war in den Stadtstaaten Berlin (70,6 %), Hamburg (58,6 %) und Bremen (56,7 %) am höchsten. In den anderen Bundesländern reichte die Spanne des Siedlungs- und Verkehrsflächenanteils von 8,6 % in Mecklenburg-Vorpommern bis 23,9 % in Nordrhein-Westfalen.
Ein direkter Vergleich mit dem Vorjahr ist aufgrund einer neuen bundesweit einheitlichen Berechnungsmethode der Flächen für alle Bundesländer nur eingeschränkt möglich. Zudem ergibt sich durch eine Änderung der Grundlage der Flächenberechnung in Sachsen-Anhalt für das Berichtsjahr 2023 ein Anstieg der Gesamtfläche Deutschlands um 8 764 Hektar (+ 0,02 %). Dabei handelt es sich nicht um eine echte Vergrößerung der Gesamtfläche, sondern um einen Effekt der methodischen Umstellung. Die Änderung der Berechnungsgrundlage erfolgte in den anderen Bundesländern bereits 2016 mit der Umstellung der Flächen vom Amtlichen Liegenschaftsbuch auf das Amtliche Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS).
Mehr als vier Fünftel der Fläche ist Vegetationsfläche
Den größten Anteil an der Gesamtfläche Deutschlands bildete die Vegetationsfläche mit 83,1 % (29,7 Millionen Hektar). Diese bestand im Wesentlichen aus Flächen für Landwirtschaft mit 50,3 % (18,0 Millionen Hektar) und Flächen für Wald mit 29,9 % (10,7 Millionen Hektar). Im Gegensatz dazu waren lediglich 2,3 % der bundesdeutschen Fläche mit Gewässern (0,8 Millionen Hektar) bedeckt.
Die Vegetationsfläche in Deutschland sank 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 10 094 Hektar (-0,03 %). Besonders deutlich waren die absoluten Abnahmen der Vegetationsfläche 2023 im Vergleich zum Vorjahr in Bayern um -4 482 Hektar (-0,07 %), in Nordrhein-Westfalen um -4 163 Hektar (-0,16 %) und in Rheinland-Pfalz um -4 039 Hektar (-0,24 %).
Die Auswirkungen der Änderung der Grundlage der Flächenberechnung in Sachsen-Anhalt sind besonders deutlich bei der Vegetationsfläche. Diese wies 2023 im Vergleich zum Vorjahr 8 227 Hektar mehr auf (+0,47 %).
Entwicklung der Siedlungsfläche
Die Siedlungsfläche in Deutschland stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 13 323 Hektar (+0,39 %). Besonders starke absolute Anstiege der Siedlungsfläche zum Vorjahr verzeichneten Bayern mit 3 745 Hektar (+0,68 %), Nordrhein-Westfalen mit 1 602 Hektar (+0,28 %) und Rheinland-Pfalz mit 1 543 Hektar (+0,89 %). Die Siedlungsfläche in Sachsen-Anhalt fiel im Vergleich zum Vorjahr geringfügig höher aus mit 463 Hektar (+0,29 %), was hauptsächlich auf die oben genannte Änderung der Systematik zurückzuführen ist.
Entwicklung der Verkehrsfläche um 0,21 %
Die Verkehrsfläche nahm 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 3 773 Hektar zu (+0,21 %). Hohe absolute Zunahmen der Verkehrsfläche erfolgten in Rheinland-Pfalz mit 2 419 Hektar (+1,95 %) und Nordrhein-Westfalen mit 2 309 Hektar (+0,96 %). Deutlich abgenommen hat die Verkehrsfläche unter anderem in Brandenburg mit -1 959 Hektar (-1,84 %) und in Hessen mit -589 Hektar (-0,41 %).
Sachsen-Anhalt verzeichnete 2023 infolge der Umstellung der Berechnungsgrundlage eine größere Verkehrsfläche: Im Vergleich zum Vorjahr war diese um 103 Hektar (+0,13 %) höher.
Methodische Hinweise:
Beim Vergleich mit Angaben aus den Vorjahren ist zu beachten, dass im Jahr 2023 Änderungen im System für die Flächenklassifizierung in den Vermessungsverwaltungen vollzogen wurden. Das veränderte Klassifizierungssystem enthält nach wie vor die oben genannten vier Hauptnutzungsarten (Vegetations-, Siedlungs-, Verkehrs- und Gewässerfläche). Diese werden jedoch ab 2023 tiefer gegliedert, wodurch sich geänderte Zuordnungen von Flächen in Unterkategorien ergeben können. Des Weiteren wurden die Flächendaten aus den Liegenschaftskatastern 2023 erstmals direkt durch die Statistischen Ämter nach einer bundesweit einheitlichen Berechnungsmethode aggregiert.
Neben tatsächlichen Flächenveränderungen in der Landschaft können weitere Gründe zu Änderungen der Flächendaten führen, wie beispielsweise Flurbereinigungen oder Neuvermessungen. Weitere Informationen enthält der Qualitätsbericht zur Statistik.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)