Privatschulen werden immer beliebter Leistungsunterschiede zu staatlichen bislang aber kaum auszumachen
Archivmeldung vom 06.02.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittViele Eltern sind mit den staatlichen Schulen unzufrieden. Laut einer aktuellen Umfrage des GEWIS-Instituts im Auftrag der Frauenzeitschrift FÜR SIE ist die Meinung weit verbreitet, dass hier "die Ausbildung der Persönlichkeit der Kinder zu kurz" komme: 42 Prozent der insgesamt 1.019 befragten Frauen und Männer zwischen 30 und 45 sehen darin ein großes Manko.
Als Alternative geraten deshalb Privatschulen zunehmend ins
Blickfeld, ihre Wartelisten werden immer länger. So ist sich ein
Drittel der befragten Frauen und Männer sicher, dass dort andere
Schwerpunkte gesetzt werden, besonders auf den kreativen Bereich (35
%), die Lehrer engagierter seien (33 %) und ihr Kind mehr lernen
würde, so dass es später bessere Chancen im Berufsleben hätte (30 %).
Bereits heute gehen 6,3 Prozent der rund 9,8 Millionen
schulpflichtigen Kinder auf eine allgemein bildende Privatschule.
Aber sind diese wirklich besser - oder nur teurer? FÜR SIE geht in
ihrer aktuellen Ausgabe vom 7. Februar 2006 dieser Frage nach und
stellt die wichtigsten Schulformen vor.
"Sicher ist, dass das Schulklima an Privatschulen besser ist,
Kinder und Eltern sich wohler fühlen und die Privaten eine
ausgeprägtere Förderkultur pflegen", bilanziert Professor Manfred
Weiß vom Deutschen Institut für internationale pädagogische Forschung
in Frankfurt. Er hat an der Pisa-Studie mitgearbeitet und die
Ergebnisse von 38 Privatschulen ausgewertet. Allerdings hätten diese
Schulen in den Fächern Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften, die
in der Pisa-Studie abgefragt wurden, nicht besser abgeschnitten als
staatliche. "Die Leistungsunterschiede zwischen Schülern mit
ähnlicher sozialer Herkunft sind sehr gering", so Weiß in FÜR SIE.
Zur Auswahl stehen in Deutschland unter anderem Waldorfschulen
(zielen auf eine ganzheitliche, kreative Bildung des Kindes ab),
Montessori-Schulen (fördern Eigeninitiative und selbst organisiertes
Lernen), konfessionelle Schulen (vermitteln verstärkt auch
christliche Werte), Internate (setzen besonders auf
Persönlichkeitsbildung) und internationale Schulen (sind nicht an
deutsche Lehrpläne gebunden). Die Kosten liegen zwischen 50 Euro im
Monat für eine konfessionelle Halbtagsschule und 2.000 Euro monatlich
für ein Internat.
Quelle: Pressemitteilung FÜR SIE