ROBIN WOOD fordert bei der Vattenfall-Hauptversammlung den sofortigen
Archivmeldung vom 09.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHeute qualmt es im AKW bei Vattenfall -- zum Glück nur symbolisch. Mit einem großen AKW aus Styropor haben ROBIN WOOD-AktivistInnen am Morgen einen Störfall vor dem Estrel-Hotel in Berlin simuliert. Dort tagt gerade die Vattenfall-Hauptversammlung.
Mit der Aktion demonstriert
ROBIN WOOD dafür, dass Vattenfall - angesichts der jüngsten Pannenserie
in seinen AKWs Krümmel und Brunsbüttel - endlich aus der Nutzung der
Atomenergie aussteigt. Mit einem eigenen Gegenantrag wird ROBIN WOOD
heute die AktionärInnen auffordern, Vorstand und Aufsichtsrat des
Konzerns nicht zu entlasten, weil sie durch den Weiterbetrieb ihrer
Schrott-Reaktoren ein unverantwortliches Risiko eingegangen sind und dem
Unternehmen erheblichen Schaden zugefügt haben.
"Vattenfall hat seine Atomkraftwerke nicht unter Kontrolle. Die jüngste
Störfallserie in Brunsbüttel und Krümmel hat bei dem Konzern ein System
von sicherheitstechnischen, organisatorischen und personellen Defiziten
offenbart. Als Konsequenz daraus reichen der Austausch einzelner
Mitglieder der Führungsriege und die Einrichtung eines Bürgertelefons
nicht aus. Wir fordern Vattenfall heute auf, die Lizenz für den Betrieb
seiner Schrott-Reaktoren zurück zu geben und aus der Nutzung der
Atomkraft auszusteigen/", sagt Dirk Seifert, Energiereferent von ROBIN
WOOD.
Die Störfälle auf dem Gelände der AKWs Krümmel und Brunsbüttel Ende Juni
dieses Jahres waren keine Ausreißer. Seit dem Jahr 2000 hat es allein
in diesen beiden Reaktoren insgesamt 159 meldepflichtige Ereignisse
gegeben. Darunter waren auch so gravierende Ereignisse wie die
Wasserstoffexplosion im Jahr 2001, als direkt neben dem Reaktorbehälter
in Brunsbüttel ein Rohr explodierte, ohne dass die Reaktormannschaft auf
Warn-Hinweise der Meldeeinrichtungen reagiert und den Atommeiler
umgehend vom Netz genommen hätte.
Die zuständige Atomaufsicht war offenbar über Jahre ebenfalls nicht in
der Lage, diesen brandgefährlichen Schlampereien Einhalt zu gebieten.
Eine lange Liste mit jahrelang nicht abgearbeiteten Sicherheitsmängeln
und fehlenden Sicherheitsnachweisen für das AKW Brunsbüttel macht klar,
dass der Reaktor längst nicht mehr - wie vom Atomgesetz gefordert -- auf
dem Stand von Wissenschaft und Technik ist. Genau dies sicherzustellen,
ist aber Aufgabe der Atomaufsichtsbehörden.
Vattenfall steht auf der heutigen Hauptversammlung darüber hinaus auch
wegen seiner Braunkohlepolitik in der Kritik von ROBIN WOOD und
weiteren Verbände wie der Grünen Liga und dem Dachverband Kritischer
AktionärInnen. Denn der Konzern betreibt die klimaschädlichsten
Braunkohlekraftwerke Europas und verwüstet im Osten Deutschlands ganze
Landstriche für seine Tagebaue.
ROBIN WOOD wird daher auch künftig gemeinsam mit anderen
Umweltorganisationen intensiv dafür werben, dass dem Klimakiller- und
Atom-Konzern Vattenfall noch mehr KundInnen davonlaufen und zu einem
Ökostrom-Anbieter wechseln. Denn Kundenverluste schmerzen den Konzern
dort, wo er es wirklich registriert -- beim Geld.
Quelle: Pressemitteilung ROBIN WOOD