Judith Holofernes: "Ich bin nur teilweise für den Erfolg gemacht "
Archivmeldung vom 08.12.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJudith Holofernes, Sängerin der gefeierten deutschsprachigen Band "Wir sind Helden", kämpft gegen die Begleiterscheinungen ihres Erfolgs, sagt sie jetzt im Interview mit BRIGITTE BALANCE. "Schwierig finde ich dieses permanente Gespiegeltwerden. Ständig bewertet und befunden zu werden fällt mir schwer, weil ich viel Zuneigung brauche und nicht so abgebrüht bin. Ich bin sehr empfindlich, mir ist nichts egal", so die Sängerin, die mit ihrem Bandkollegen und Ehemann Pola zwei Kinder im Alter von ein und drei Jahren hat.
Freiräume für sich selbst habe sie zwischen Band und Kindern kaum noch, so Holofernes. "Unser Familienleben hat nur funktioniert, weil wir beide weit in den roten Bereich gegangen sind. Viele Leute meinen, ein Musikerleben sei der Inbegriff von Selbstbestimmtheit. Das ist aber gar nicht so: Obwohl ich einen Traumberuf habe, erfülle ich zu 95 Prozent die Träume anderer Menschen."
Allerdings genieße sie auch manche Seiten des Erfolgs, weswegen sie häufig mit sich selbst ringe: "Ich hoffe, als Künstlerin immer mehr innere Freiheit zu erlangen. Vielleicht mache ich irgendwann ganz verschrobene Projekte, für die sich kaum jemand interessiert. Und die Leute erinnern sich noch vage, dass das früher mal anders war."
Quelle: BRIGITTE BALANCE