Flüchtlinge haben weniger Wartezeit auf Sprachkurse
Archivmeldung vom 07.05.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie vor Monaten noch beklagten Wartezeiten für Sprachkurse für Flüchtlinge haben sich deutlich verkürzt. "Seit zwölf Monaten sind die Zahlen rückläufig. Heute gibt es bei uns keine langen Wartezeiten mehr", sagte Mattias Schwarz, Deutschlandchef der Sprachschule Berlitz, der "Welt am Sonntag". Auch Lehrer seien wieder in ausreichender Zahl zu finden. "Das zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat die Honorarsätze neu festgelegt. Das hat sicherlich geholfen", sagte Manager Schwarz.
Pro Kursteilnehmer und Unterrichtseinheit bekommt Berlitz nun 3,90 Euro. Davor war es etwa einen Euro weniger. Die Behörde legt zudem fest, dass den Sprachlehrern ein Mindesthonorar von 35 Euro je Einheit bezahlt werden muss. "Aber das Geld ist es nicht. Man muss schon Idealismus mitbringen, um diese Arbeit zu machen", sagte Schwarz. Eine hohe Motivation sei wichtig. "Die Teilnehmer geben viel zurück und sind meistens engagiert, aber es wird auch einiges von den Lehrern verlangt", sagte Schwarz. Im vergangenen Jahr hat Berlitz in rund 400 Kursen mehr als 10.000 Migranten unterrichtet. Hohe Gewinnmargen seien mit den Kursen nicht zu erreichen. "Das Geschäft mit den Integrationskursen wirft einen kleinen Gewinn ab, sonst würden wir es auch nicht machen", sagte Schwarz. Für Berlitz sei dies eine Gesamtbetrachtung. Die Sprachkurse für Flüchtlinge lasteten die Kapazitäten etwa bei den Schulräumen aus und beschäftigten die Lehrer. Zudem sei dies eine gute Werbung für einen weiteren Spracherwerb.
Quelle: dts Nachrichtenagentur