Studie: 2,8 Millionen Babyboomern droht Altersarmut
Vielen heutigen Arbeitnehmern droht im Alter die Armut. Das ist ein Ergebnis einer Studie des Pestel-Instituts, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe in Teilen berichtet.
Demnach gehen bis 2035 insgesamt 14,1 Millionen der sogenannten
Babyboomer in Rente. Davon werden mindestens 2,8 Millionen
armutsgefährdet sein, heißt es in der Berechnung des Pestel-Instituts.
Auf eine Grundsicherung im Alter werden demnach mindestens 600.000
Baby-Boomer angewiesen sein.
Angesichts der Zahlen drängt Robert
Feiger, Bundesvorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt
(IG BAU) auf deutlich mehr Anstrengungen beim Bau von Sozialwohnungen.
"Ziel muss es sein, 2030 bundesweit mindestens 2 Millionen
Sozialwohnungen zu haben", sagte Feiger den Funke-Zeitungen. Im Jahr
2023 hatte Deutschland 1,07 Millionen Sozialwohnungen.
"Eigentlich
wären heute sogar 5,6 Millionen Sozialwohnungen nötig, um alle
Menschen, die Anspruch haben, zu versorgen", sagte Feiger. Der
Gewerkschaftschef sprach von einem "chronischen Burnout auf dem
Sozialwohnungsmarkt". Für viele Baby-Boomer, die zwischendurch
arbeitslos gewesen sind und zu Niedriglöhnen gearbeitet haben, würden
die Mieten im Alter zur "K.o-Miete", so Feiger.
"Hunderttausende
werden deshalb in den kommenden Jahren zusätzlich auf eine Sozialwohnung
angewiesen sein", warnte der IG-BAU-Chef. Auch brauche es Arbeitskräfte
aus dem Ausland, wenn die Menschen in Rente gingen. Diese wiederum
bräuchten ebenfalls bezahlbare Wohnungen. Die vollständige Studie will
das Verbändebündnis "Soziales Wohnen", zu dem die IG BAU zählt, am
Mittwoch in Berlin vorstellen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur