1095 Fälle von Kriegsdienstverweigerern seit Aussetzung der Wehrpflicht
Archivmeldung vom 20.08.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSeit Aussetzung der Wehrpflicht im Juli 2011 haben 1095 Soldatinnen und Soldaten erfolgreich einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung gestellt. Damit wurden insgesamt rund drei Viertel aller Anträge positiv beschieden. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Linksfraktion hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" vorliegt. Auch während ihres Berufslebens können Soldaten, die sich freiwillig verpflichtet haben, Kriegsdienst verweigern.
"Diese Umkehr kann durch ein Schlüsselerlebnis herbeigeführt worden sein oder das Ergebnis eines längeren intensiven Wandlungsprozesses sein", heißt es in der Antwort der Bundesregierung. Die Zahlen der Kriegsdienstverweigerer sind allerdings leicht rückläufig. So verweigerten im Jahr 2012 insgesamt 374 Soldaten den Kriegsdienst, im Jahr 2013 waren es nur noch 262. Auch der Anteil der Bewilligungen hat abgenommen. Die gesunkene Bewilligungszahl wird von der Linksfraktion kritisiert. "Angesichts des wachsenden Rekrutierungsbedarfs soll Soldatinnen und Soldaten der Ausstieg aus der Bundeswehr erschwert werden", sagte die Verteidigungsexpertin der Linksfraktion, Katrin Kunert. Während 2012 noch knapp 87 Prozent anerkannt worden seien, seien es 2013 nur noch 69 Prozent gewesen. "Dies lässt auf ein restriktives Vorgehen schließen", sagte Kunert.
Quelle: Rheinische Post (ots)