Bezirksregierung Düsseldorf zum Kölner U-Bahn-Bau: "Massives kriminelles Verhalten mehrerer beteiligter Personen"
Archivmeldung vom 03.03.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Zusammenhang mit dem Bau der Kölner U-Bahn gibt es weitere Unregelmäßigkeiten. Für die Grube am Waidmarkt, wo vor genau einem Jahr das Stadtarchiv eingestürzt ist, wurden nicht nur Vermessung- und Betonierungsprotokolle von Wandabschnitten gefälscht - obendrein sind auch die Aufzeichnungen zu den abgepumpten Sandanteilen aus dem Erdreich der Baustelle "inhaltlich unbefriedigend".
Das berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" unter Bezug auf eine noch nicht veröffentlichte Mitteilung des nordrhein-westfälischen Bauministeriums. Die "Sandmengenmessungen" vor dem Einsturz seien nicht gemäß den geltenden Vorschriften durchgeführt worden, heißt es in dem Papier des Ministeriums. Nach dem Unglück seien die Messverfahren auf Anweisung der Technischen Aufsichtsbehörde bei der Bezirksregierung Düsseldorf "regelkonform angepasst und umgesetzt" worden. Angesichts der zahlreichen gravierenden Mängel wie beispielsweise den gefälschte Protokollen und den gestohlenen sowie nicht eingebauten Eisenbügeln, die die Außenwände stabilisieren sollen, gehe das Ministerium davon aus, dass es sich "um ein massives kriminelles Verhalten mehrerer beteiligter Personen handeln muss". Die "offensichtlich hochkriminellen Vorgänge" müssten "dringend aufgeklärt werden". Die Arbeiten am Waidmarkt gelten als Auslöser für den Einsturz des Stadtarchivs am 3. März 2009.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger