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Umfrage bestätigt: Corona bleibt Brandbeschleuniger

Archivmeldung vom 28.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Armut breitet sich in Deutschland expotentiell schnell aus (Symbolbild)
Armut breitet sich in Deutschland expotentiell schnell aus (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Umfrage der Welthungerhilfe bestätigt: "Corona ist Brandbeschleuniger für Hunger und Armut"

"Corona wirkt weiterhin als Brandbeschleuniger für Hunger und Armut weltweit", bilanziert Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe nach Auswertung einer aktuellen Haushaltsbefragung in 23 Ländern des globalen Südens. Gemeinsam mit sieben europäischen Hilfsorganisationen der Alliance2015 wurden rund 14.000 Menschen, die schon vorher zu den Benachteiligten gehörten, in unterschiedlichen Projektregionen zu den Auswirkungen der Pandemie auf ihr Leben befragt.

Die aktuelle Bestandsaufnahme bestätigt beunruhigende Prognosen von UN und internationalen Forschungsinstituten, dass bis zu 132 Millionen Menschen in der Folge von Corona zusätzlich an Hunger leiden werden. Im Zuge der verhängten Lockdowns kommt es nicht nur zu wirtschaftlicher Rezession und steigender Armut. Auch Nahrungsmittel werden teurer und Familien können sich keine ausgewogene Ernährung mehr leisten.

"Mehr als 40 Prozent der Befragten gaben an, weniger und einseitiger zu essen", so Mogge. "Mehr als 90 Prozent dieser Menschen haben schlichtweg zu wenig Geld, um sich Nahrungsmittel kaufen zu können." Verschlechtert hat sich bei jedem Dritten auch der Gesundheitszustand und bei zwei von drei Kindern die Ausbildungssituation. Die wachsende Not befeuert Konflikte in Gemeinden und Familien: Das bestätigen bis zu 70 Prozent der Menschen. Gerade Frauen leiden überproportional unter den negativen Folgen der Pandemie.

"Wir müssen sofort und mutig handeln, um zu verhindern, dass immer mehr Menschen von Nothilfe abhängig werden. Die internationale Gemeinschaft und die Regierungen müssen jetzt in Sozialsysteme investieren, damit in Zukunft alle Menschen über eine finanzielle Absicherung verfügen. Für eine erfolgreiche Hunger- und Armutsbekämpfung sind Frieden und Solidarität darüber hinaus die entscheidenden Voraussetzungen", unterstreicht Mathias Mogge. Perspektivisch allerdings müsse jede Gesellschaft mehr Verantwortung für die Schwächsten übernehmen und gerechter werden, damit nachfolgende Generationen die Chance haben, ein gesundes Leben jenseits von Hunger und Armut zu führen.

Erste Ergebnisse der im Oktober und November 2020 durchgeführten Befragung unter knapp 14.000 Personen aller Altersgruppen, davon die Hälfte Frauen, finden Sie unter http://www.welthungerhilfe.de/presse

Der Welthungerhilfe Presse Alert bietet Journalist*innen relevante und aktuelle Informationen für die Recherche.

Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für "Zero Hunger bis 2030". Seit ihrer Gründung wurden mehr als 9.830 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 3,95 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.

Alliance2015 ist ein Netzwerk aus acht nichtkirchlichen Hilfswerken aus Europa. Ziel ist es, gemeinsam Hunger und Armut zu besiegen. Die Welthungerhilfe war von Anfang an dabei, als das Bündnis sich im Jahr 2000 zusammenschloss. Die weiteren Mitglieder sind ACTED, Ayuda en Acción, Cesvi, Concern Worldwide, HELVETAS, Hivos und People in Need.

Alliance2015 wurde ursprünglich gegründet, um einen gemeinsamen Beitrag zum Erreichen der Millenniums-Entwicklungszielen (MDG) zu leisten. Heute arbeiten die Mietglieder im Einklang mit den aktuellen Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDG) daran, die Effektivität ihrer Hilfe zu erhöhen, wirksame Notfallvorsorge und Nothilfe zu leisten und positiv auf die Entwicklungspolitik in Europa einzuwirken.

Quelle: Deutsche Welthungerhilfe e.V. (ots)

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