Deutlich mehr Straftaten mit politischem Hintergrund in NRW
Archivmeldung vom 27.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Polizei registriert mehr politisch motivierte Kriminalität (PMK) in Nordrhein-Westfalen. Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete sie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Anstieg von 19 Prozent, geht aus einem vertraulichen Lagebericht des Landeskriminalamts hervor, über den der "Spiegel" berichtet.
Demnach wurden bis Anfang Juli gut 4.000 Straftaten festgestellt, mehr
als 40 Prozent waren sogenannte Propagandadelikte, etwa das Verwenden
von Kennzeichen verfassungswidriger oder terroristischer Organisationen.
Gut
die Hälfte aller Taten werden dem rechten Spektrum zugerechnet,
überwiegend Propagandadelikte und Sachbeschädigungen rund um die
Europawahl. Es folgen mit 25 Prozent "sonstige Zuordnung" und mit rund
zwölf Prozent die "PMK links".
Eine rasante Zunahme sehen die
Ermittler im Bereich ausländische Ideologie (zehn Prozent). Nach dem
Angriff der Hamas auf Israel hat sich die Zahl der Sachbeschädigungen
und Volksverhetzungen im ersten Halbjahr nahezu vervierfacht. Der
Nahostkonflikt hatte mehr Straftaten mit religiösem Hintergrund zur
Folge, die insgesamt zwei Prozent ausmachen. Im ersten Halbjahr 2023
wurden 28 Taten verzeichnet, im gleichen Zeitraum 2024 waren es 94, ein
Anstieg von etwa 235 Prozent.
Die Ermittler sehen eine "hohe
Gefährdungsrelevanz" für die Sicherheitslage in Deutschland und jüdische
Einrichtungen. Der "Einstieg in die islamistische Szene" erfolge durch
Social Media einfacher und früher. Das könne das "Fundament für eine
islamistische Radikalisierung und Rekrutierung durch
Terrororganisationen" sein.
Quelle: dts Nachrichtenagentur