Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe im August 2023: -0,7 % zum Vormonat
Archivmeldung vom 18.10.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.10.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Mary SmithDer reale (preisbereinigte) Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im August 2023 gegenüber Juli 2023 saison- und kalenderbereinigt um 0,7 % zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat August 2022 lag der Auftragsbestand kalenderbereinigt 4,7 % niedriger.
Der Rückgang des Auftragsbestands im Vormonatsvergleich kam insbesondere durch die negative Entwicklung der Auftragsbestände in der Automobilindustrie zustande. Diese sanken im August 2023 saison- und kalenderbereinigt im Vergleich zum Vormonat um 2,8 %. Der Rückgang im Maschinenbau (-1,0 %) beeinflusste das Gesamtergebnis ebenfalls negativ. Positiven Einfluss auf das Gesamtergebnis hatte hingegen der Zuwachs der Auftragsbestände bei der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (+1,4 %).
Die offenen Aufträge aus dem Inland reduzierten sich im August 2023 gegenüber Juli 2023 um 0,1 %, der Bestand an Aufträgen aus dem Ausland verringerte sich um 1,1 %.
Bei den Herstellern von Investitionsgütern ging der Auftragsbestand um 1,1 % zurück. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern stieg der Auftragsbestand um 0,3 % und bei den Herstellern von Konsumgütern um 0,4 %.
Reichweite des Auftragsbestands auf 7,1 Monaten gesunken
Im August 2023 ging die Reichweite des Auftragsbestands auf 7,1 Monate (Juli 2023: 7,2 Monate) zurück. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern fiel die Reichweite auf 3,7 Monate (Juli 2023: 3,8 Monate). Bei den Herstellern von Investitionsgütern sank die Reichweite auf 9,8 Monate (Juli 2023: 9,9 Monate). Bei den Herstellern von Konsumgütern blieb sie unverändert bei 3,4 Monaten.
Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Sie wird als Quotient aus aktuellem Auftragsbestand und mittlerem Umsatz der vergangenen zwölf Monate im betreffenden Wirtschaftszweig berechnet.
Methodische Hinweise:
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte zum Vormonat. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonatsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.
Der Auftragsbestand umfasst die Summe der Auftragseingänge am Ende des Berichtsmonats, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Umsätzen geführt haben und die nicht storniert wurden. Die Veränderungsraten basieren auf dem preisbereinigten Index des Auftragsbestands im Verarbeitenden Gewerbe. Das durchschnittliche Ergebnis im Jahr 2015 wird dabei als Basis des Index verwendet und auf 100 Indexpunkte festgelegt (2015 = 100). Die Saison- und Kalenderbereinigung erfolgte mit dem Verfahren X13 JDemetra+. Der Auftragsbestand wird nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ 2008) erfasst und ausgewertet. Dabei wird der Auftragsbestand wie der Auftragseingang nur in ausgewählten Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes erhoben. Der Wirtschaftszweig "Herstellung von Kraftwagen und Kraftfahrzeugteilen" (WZ 29) wird in dieser Pressemitteilung als "Automobilindustrie" bezeichnet.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)