Verteidigungsministerium droht Eurocopter mit Vertragsstrafe
Archivmeldung vom 21.05.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Verteidigungsministerium hat dem Unternehmen Eurocopter mit der Zahlung einer sechs-prozentigen Vertragsstrafe gedroht, falls die 80 bestellten Kampfhubschrauber des Typs "Tiger" nicht endlich einsatzfähig geliefert werden.
Das berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" unter Berufung auf Mitglieder des Verteidigungsausschusses. Ein Abteilungsleiter des Ministeriums fügte dort während der Sitzung am Mittwoch in Gegenwart des Parlamentarischen Staatssekretärs Thomas Kossendey (CDU) hinzu, auch eine Reduzierung der Stückzahl komme in Betracht. Das Projekt umfasst fünf Milliarden Euro. Der SPD-Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels sprach mit Blick auf die Verzögerungen vom "katastrophalsten Beschaffungsprojekt in der Geschichte der Bundesrepublik". Es begann in den achtziger Jahren. Bisher hat die Bundeswehr elf der 80 Maschinen bekommen. Doch auch die können nach Angaben des Ministeriums aufgrund technischer Unzulänglichkeiten in Afghanistan nicht eingesetzt werden, obwohl sie dringend gebraucht würden. Statt dessen greift die Bundeswehr auf US-amerikanische Hilfe zurück.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger