Teures NS-Erbe: Weltkriegsbunker verschlingen jährlich Millionen
Archivmeldung vom 07.02.2017
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Freigeschaltet durch André OttSicherungsmaßnahmen an 350 ehemaligen Luftschutzbauten aus dem Zweiten Weltkrieg kosteten den Bund im vergangenen Jahr 1,9 Millionen Euro. Das berichtet das MDR Magazin "Umschau" in seiner aktuellen Ausgabe unter Berufung auf Zahlen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Für 2017 sind Ausgaben von rund drei Millionen Euro geplant.
Nach dem Allgemeinen Kriegsfolgegesetz muss der Bund für die Sicherheit dieser 350 Luftschutzbauten sorgen. Zu den Sicherungsmaßnahmen gehören beispielsweise die Verfüllung oder Teilverfüllung einer Anlage und der Verschluss von Eingängen, Notausgängen und Luftschächten.
2016 gab es in Mitteldeutschland 15 Luftschutzbauten, für die der Bund die Verantwortung hat. Für die Sicherungsmaßnahmen wurden im vergangenen Jahr 900.000 Euro ausgegeben. Dafür wurde unter anderem in Halle, Weißenfels, Wernigerode und Halberstadt je ein Luftschutzbau verfüllt und damit gesichert. Für 2017 sind keine Maßnahmen in Mitteldeutschland geplant.
Neben den 350 bundesweiten Luftschutzbauten, für die der Bund die Verantwortung hat, gibt es noch weitere Bunkeranlagen. Nach Expertenschätzungen sind es insgesamt rund 1.500. Davon liegen zwei Drittel im Westen und ein Drittel im Osten.
Quelle: MDR Mitteldeutscher Rundfunk (ots)