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Medien: Kein Terrorverdacht gegen Festgenommenen in Gießen

Archivmeldung vom 26.03.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Bei einem am Donnerstag in Gießen festgenommenen Mann hat sich der Verdacht einer Verbindung zu den Anschlägen in Brüssel nach Medienberichten nicht bestätigt. Ermittlungen belgischer Behörden hätten ergeben, dass es sich um eine Verwechselung handele, berichten die Sender RBB und SWR am Samstag und berufen sich dabei auf Sicherheitskreise.

Der im Großraum Gießen verhaftete Mann war durch zwei SMS in den Fokus der Ermittler geraten.

Die Ermittlungen der belgischen Behörden hätten ergeben, dass der Mann einen Bekannten habe, dessen Name nahezu identisch sei mit dem des Selbstmordattentäters in der Brüsseler U-Bahn, heißt es in den Berichten weiter.

Der Tagesspiegel: Wie es zur Festnahme in Gießen kam

Mittwoch, 1 Uhr 45 morgens auf dem Bahnhof in Gießen: Beamten der Bundespolizei fällt ein Mann auf, er erscheint den Polizisten - alle drei Beamte im Mittleren Dienst - verdächtig. Sie entschließen sich, den Mann genauer zu überprüfen, berichtet der Tagesspiegel (Sonntagausgabe). Bei dieser '"Lagebildabhängen Kontrolle", wie es heißt, landen sie offenbar einen Volltreffer. Der Mann, der sich als 28-jähriger Marokkaner entpuppt, weist sich nach Informationen des Tagesspiegels mit einem italienischen, gefälschten Führerschein aus. Die weitere Untersuchung des Mannes, für den angeblich eine Einreisesperre in den Schengen-Raum aus Italien bestand, offenbart Verletzungen, die von einer Messerstecherei stammen sollen, wie der Mann den Beamten sagt. Doch die erkennen schnell, dass es sich um eine Schussverletzung handelt - und sie finden eine Krankenhausrechnung aus Brüssel vom 18. März. Das ist der Tag, an dem der gesuchte französische Attentäter in seiner Brüsseler Wohnung gefasst wurde und es zu einer Schießerei kam. Auf dem Handy des Verdächtigen entdecken die Polizisten schließlich drei verdächtige SMS vom Tag der Anschläge in Brüssel - eine datiert wenige Minuten vor dem Sprengstoffattentat, die andere etwa zehn Minuten nach den tödlichen Attacken. Die eine enthielt den Namen von Khalid al Bakraoui, einem der Attentäter, heißt es. Die andere bestand nur aus dem französischen Wort "fin" (deutsch: Ende). Die Bundespolizei nahm den Mann daraufhin fest und überstellte ihm dem hessischen Landeskriminalamt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur / Tagesspiegel (ots)

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