Voßkuhle drängt auf "Richtungswechsel" beim Datenschutz

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Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, drängt auf einen "Richtungswechsel" beim Datenschutz. "Es bleiben auch in der Datenschutzgrundverordnung noch Spielräume für den nationalen Gesetzgeber, die nicht zu noch mehr Datenschutz genutzt werden sollten", sagte Voßkuhle, Mitglied der "Initiative für einen handlungsfähigen Staat", der FAZ.
Darüber hinaus drängt auf umfangreiche Strukturreformen. Er attestierte
dem Land in diesem Zusammenhang eine marode Infrastruktur bei Schulen,
Straßen, Brücken und Bahn. "Unsere Energieversorgung ist unsicher und
teuer. Wir sind nicht mehr verteidigungsfähig. Die notwendige
Digitalisierung des öffentlichen Sektors wurde weitgehend verschlafen."
Auch
fehlten Konzepte zur Bewältigung der demografischen Entwicklung. Die
Bürokratiekosten seien zu hoch, Genehmigungsverfahren zu kompliziert.
"Das vormals sehr erfolgreiche Exportmodell der deutschen Wirtschaft
gerät unter Druck, ohne dass Alternativen erkennbar wären", so Voßkuhle.
"Eine
Maßnahme allein bringt uns die Funktionsfähigkeit des Staates nicht
zurück. Wir müssen breit und an verschiedenen Stellschrauben ansetzen,
die ineinander wirken", sagte der ehemalige Verfassungsgerichtspräsident
weiter. "Wenn ich gleichwohl mit einem Projekt anfangen müsste, dann
vielleicht mit der Einrichtung eines neuen Ministeriums für Digitales
& Verwaltung als Treiber und Umsetzer der Digitalisierung und einer
umfassenden Staatsmodernisierung."
Seine Aussagen decken sich
auch mit dem Zwischenbericht der Staatsreform-Initiative, der am
Mittwochvormittag in Berlin vorgestellt wurde.
Quelle: dts Nachrichtenagentur