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spickmich: Wir lassen uns nicht verbieten!

Archivmeldung vom 19.11.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.11.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Trotz eindeutiger Gerichtesentscheidungen fordern NRW Politiker "ein Ende" von spickmich.de. Die Meinungsfreiheit steht auf dem Spiel.

Der Aufmacher der Samstagsausgabe (17.11.07) der Westdeutschen Allgemeinen (WAZ) kann eindeutiger nicht sein: "NRW lehnt Online-Noten für Lehrer ab - Politiker aller Parteien fordern ein Ende des Portals 'spickmich.de'". Allen voran: NRW Schulministerin Barbara Sommer (CDU), die die Lehrerbenotung im Internet jetzt entgegen kürzlicher Gerichtsentscheidungen politisch verbieten will.

Paradox, denn einer der Leitsätze von spickmich.de - "wer prüft, muss auch bereit sein, sich prüfen zu lassen" - stammt wörtlich aus der Landtagsrede der Ministerin vom 21.06.2006.

Die Forderung nach einem Ende von spickmich ist ein klarer Angriff auf das richterlich mehrfach bestätigte Recht auf freie Meinungsäußerung: "Schüler haben das Recht ihre Meinung über die Leistungen und das Auftreten ihrer Lehrer auszutauschen", sagt spickmich-Initiator Tino Keller. "Die Leistungen von Professoren, Handwerkern oder gar Ärzten werden schon seit längerem im Internet bewertet, warum die der Lehrer nicht?"

Insgesamt haben die Reaktionen auf das Angebot von spickmich.de gezeigt, dass die Diskussion um Medienkompetenz im Zeitalter des Web 2.0 neu aufgerollt werden muss. "Die Antwort auf neue Medienangebote in Deutschland ist oft ein lautes Verbotsgeschrei", so Tino Keller. "Wir sollten uns überlegen, wie der Umgang mit multimedialen Mitmach-Angeboten heutzutage vermittelt werden kann. Die Auseinadersetzung mit dem Thema gehört weder vors Gericht noch auf die Titelseiten der Zeitungen, sondern in die Klassenzimmer und in die Familien."

Quelle: Pressemitteilung spickmich


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