Bauverband entschuldigt sich bei Sekretärin für harte Reaktion nach "Frikadellenklau"
Archivmeldung vom 12.10.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittTrotz öffentlicher Debatte bleibt der Baugewerbeverband Westfalen bei der Kündigung einer Sekretärin, weil diese sich bei einem Büfett unerlaubt bedient haben soll.
In einem offenen Brief, der stern.de vorliegt, der Online-Ausgabe des Hamburger Magazins stern, entschuldigt sich Verbandshauptgeschäftsführer Hermann Schulte-Hiltrop zwar: "Meine Reaktion war menschlich zu hart. Dafür entschuldige ich mich öffentlich." Aber an der Kündigung hält er trotzdem fest. "Der Vorwurf eines irreparablen Vertrauensverlustes wird aufrecht erhalten", sagte Schulte-Hiltrop stern.de.
Die Sekretärin habe nämlich nicht nur einmal eine Frikadelle und zwei Brötchen gegessen, sagte der Hauptgeschäfsführer, sondern das sei "über Jahre so gelaufen". Der Bauverband habe regelmäßig Sitzungen von Ehrenamtsträgern, die dort den ganzen Tag kostenlos arbeiteten. Für diese werde mittags ein kleiner Imbiss vorbereitet, was die Sekretärin oft gemacht habe. Und obwohl die Imbisse nachher immer an die Mitarbeiter verteilt würden, habe sich die Sekretärin schon vorher jahrelang bedient, erklärt Schulte-Hiltrop.
"Wir werden das jetzt auf dem Vergleichswege lösen, aber zurücknehmen kann ich die Kündigung nicht. Das wäre mit einer Abmahnung zu schwach, das muss man einfach mal so sehen", sagte der Hauptgeschäftsführer dem Online-Magazin. Allerdings will er sich nun außergerichtlich so einigen, dass seine ehemalige Angestellte nach 34 Jahren in Diensten des Verbands "damit in den Ruhestand kommen kann".
Quelle: stern