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Autoexperte: Autobauer müssen dem TÜV ihre Software offenlegen

Archivmeldung vom 18.05.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.05.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Diesel: Der Tankeinfüllstutzen für die Harnstofflösung (AdBlue) an einem Audi Q3 2.0 TDI (2014)
Diesel: Der Tankeinfüllstutzen für die Harnstofflösung (AdBlue) an einem Audi Q3 2.0 TDI (2014)

Foto: Kickaffe (Mario von Berg)
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Automobilexperte Stefan Bratzel hat nach neuen Vorwürfen über Abgasmanipulation bei Dieselfahrzeugen für mehr Transparenz bei Herstellern und Behörden plädiert.

"Die Autobauer müssen Prüfinstitutionen wie dem TÜV bei der Typprüfung neuer Fahrzeuge die eingesetzte Software offenlegen", sagte Bratzel im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Das müsse für alle Programmierungen im Bereich der Abgasbehandlung gelten, forderte der Leiter des Center of Automotive Management (CAM) an der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach. Es genüge nicht, dass lediglich Messungen für die Zulassung neuer Motorvarianten ausreichten.

Wenn sich die gemeinsamen Recherchen des ARD-Magazins "Monitor", des "Spiegel" und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und die präzisierten Vorwürfe gegenüber Opel als richtig herausstellten, sei das "ein Hammer", erklärte Bratzel. Der Automobilforscher sieht allerdings nicht nur die Industrie, sondern auch offizielle Stellen in der Bredouille. Vor allem das Verkehrsministerium mit Minister Alexander Dobrindt (CSU) an der Spitze stehe unter enormem Druck. "Wofür haben wir die öffentlichen Behörden?", fragte der Autoexperte. Diese müssten gegenüber der Öffentlichkeit ihre Erkenntnisse offenlegen. "Bei aller Liebe zur Automobilindustrie, so wie bisher darf es nicht weitergehen", sagte Bratzel.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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