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Ost- und Westdeutsche sind sich nahe wie nie

Archivmeldung vom 27.09.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Lisa Spreckelmeyer / pixelio.de
Bild: Lisa Spreckelmeyer / pixelio.de

Laut einer Infratest dimap-Umfrage im Auftrag von WDR und MDR zeichnet sich klar ab, dass sich Ost- und Westdeutsche seit dem Mauerfall näher gekommen sind. Immerhin 66 Prozent der Westdeutschen sehen das so, bei den Ostdeutschen sind es nur 48 Prozent. Bei einer Befragung im Sommer 2003 waren es nur 48 Prozent im Westen, im Osten nur 35 Prozent. Dass sich die Deutschen weiter voneinander entfernt haben, glaubt nur ein Viertel der Befragten im Westen (25 Prozent, im Osten sind 37 Prozent dieser Meinung. In einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap wurden am 11. und 12. September 1.000 Deutsche in West und Ost dazu nach ihrer Meinung gefragt.

Solizuschlag nicht mehr zeitgemäß +++ Mehrheit in Ost und West für Solidarpakt bis 2019 +++ Geld soll auch in den Westen fließen

Um die Kosten der Einheit zu finanzieren, wurde 1991 der Solidarzuschlag eingeführt. Diese Sonderabgabe halten 83 Prozent der Westdeutschen für nicht zeitgemäß, nur 16 Prozent halten ihn für notwendig. Auch die Mehrheit der Ostdeutschen ist für die Abschaffung des Soli. Immerhin 59 Prozent der Befragten halten ihn für nicht zeitgemäß, 39 Prozent sehen das anders.

Neben dem Solidarzuschlag gibt es den Solidarpakt. Die ostdeutschen Länder erhalten vom Bund, den westdeutschen Ländern und den Kommunen bis 2019 erhebliche Gelder, um die Lasten der Teilung zu überwinden. In der Frage, wie lange der Solidarpakt noch gebraucht wird, unterscheidet sich das Meinungsbild in West und Ost. Während im Westen 43 Prozent den Solidarpakt noch vor 2019 beenden wollen, sind das im Osten gerade mal 14 Prozent. 46 Prozent der Westdeutschen und 45 Prozent der Ostdeutschen sind für die Einstellung im Jahr 2019. Kaum einer im Westen (7 Prozent) will den Solidarpakt danach fortsetzen. Bei den Ostdeutschen sind das mit mehr als einem Drittel (35 Prozent) deutlich mehr.

Groß ist bei allen Befragten die Bereitschaft, Solidarpaktgelder auch angeschlagenen Städten und Gemeinden im Westen zur Verfügung zu stellen. Dafür ist eine klare Mehrheit: 89 Prozent der Westdeutschen und sogar 93 Prozent der Ostdeutschen.

Immer häufiger Besuche zwischen West und Ost

Dass Deutschland mehr und mehr zusammenwächst, zeigen auch die gegenseitigen Besuche. Nur 15 Prozent der Westdeutschen und 3 Prozent der Ostdeutschen waren seit dem Mauerfall noch nie im jeweils anderen Teil des Landes. Ein bis fünf mal zu Besuch waren 51 Prozent der Westdeutschen und 25 Prozent der Ostdeutschen. 34 Prozent im Westen und 72 Prozent der Ostdeutschen machten sich sogar öfter auf den Weg.

Quelle: WDR Westdeutscher Rundfunk (ots)

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