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Illegaler Hanf-Anbau boomt in Sachsen-Anhalt: Spur führt zu vietnamesischen Gruppen

Archivmeldung vom 02.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Männliche Hanfpflanze Bild: blu-news.org, on Flickr CC BY-SA 2.0
Männliche Hanfpflanze Bild: blu-news.org, on Flickr CC BY-SA 2.0

In Sachsen-Anhalt boomt der Anbau von Hanf. Seit 2008 ließen Fahnder 212 illegale Plantagen auffliegen, auf denen Hanf zum Drogenkonsum und Handel angebaut wurde. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung und beruft sich auf Zahlen des Landeskriminalamts (LKA). Fast die Hälfte der Plantagen (90) kategorisiert die Polizei als Großanlagen mit bis zu 1 000 Pflanzen. Noch umfangreicher waren die 18 entdeckten Profianlagen.

Trotz teils stattlicher Größe und hohem Technikaufwand sind die Hanffelder für Fahnder oft verborgen - sie seien oft in leer stehende Wohnungen, Gebäude und Lagerhallen untergebracht, so das LKA. "Der Trend zum Anbau von Hanf-Indoorplantagen, sowohl zur Abdeckung des Eigenkonsums als auch um Gewinne damit zu erzielen, hält in Sachsen-Anhalt weiterhin an", sagte Sprecher Andreas von Koß dem Blatt.

Hochburg für Sachsen-Anhalts Hanfbauern ist demnach der Nordwesten. Hier flogen seit 2008 die meisten Plantagen auf. Es waren zugleich die größten: in Magdeburg, in der Börde, im Salzlandkreis. Auch die Altmark ist bei den Kriminellen beliebt. Zudem ist der Harz ein Schwerpunkt für die Ermittler. Allein 2017 entdeckten Ermittler im Land fünf Groß- und Profiplantagen - deutlich weniger waren es in Thüringen (eine) und Sachsen (drei).

"Neben deutschen Tatverdächtigen konnten, vor allem im Zusammenhang mit dem Betrieb von Profi-Indooranlagen, vietnamesisch stämmige Staatsangehörige als Täter festgestellt werden", sagte von Koß. Hinweise auf organisierte Kriminalität sah auch Uwe Petermann, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei: "Es gibt klare Zeichen, dass oft ein Netzwerk dahinter steckt - das gilt auch für den Vertrieb." Vietnamesische Gruppen hätten bundesweit "ausgeklügelte Netzwerke, inklusive Restaurants und billigen Bekleidungsläden - da ist es einfach, illegale Aktivitäten einzubetten, auch in puncto Geldwäsche."

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)

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