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Behörde bestätigt dem rbb: von Prometheus Akademie bestellte Leichenteile stammen aus den USA

Archivmeldung vom 29.08.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: einstellungstest-polizei-zoll.de / pixelio.de
Bild: einstellungstest-polizei-zoll.de / pixelio.de

Die Leichenteile unbekannter Herkunft, die die Polizei vor rund zwei Wochen bei der privaten Prometheus Akademie in Berlin-Tegel beschlagnahmte, stammen nach rbb-Recherchen von einem US-amerikanischen Unternehmen.

Entsprechende Informationen eines ehemaligen Mitarbeiters der Prometheus Akademie bestätigte der Leiter des Gesundheitsamtes Reinickendorf, Patrick Larscheid. Es gebe Zollpapiere, die einen Bezug über eine US-amerikanische Firma nahelegten. Das Zollamt in Frankfurt/Main habe die Einfuhr der Leichenteile demnach genehmigt, obwohl die gesetzlich vorgeschriebenen Identitätsnachweise und Leichenschauscheine offenbar nicht vorlagen. Diese Nachweise habe der Leiter der Akademie, Markus W. bislang nicht vorlegen können.

Gesundheitsamt wirft Akademie mehrere Verstöße vor

"Ich finde es eigenartig, dass es gelingt, einen kompletten Körper nach Deutschland zu importieren, ohne dass irgendetwas auffällt", sagte Larscheid dem rbb. Die Berliner Polizei hat inzwischen ein internationales Rechtshilfeersuchen an die USA gerichtet, um die Herkunft und Identitäten der Leichen zu klären. Die Staatsanwaltschaft hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, um zu klären, woran die Menschen gestorben sind. Das Ergebnis der Obduktion steht noch aus.

Das Gesundheitsamt wirft dem privaten Bildungsanbieter weitere Verstöße gegen das Sektionsgesetz vor. So sei in der Prometheus Akademie medizinischen Laien der Zugang zu Leichen ermöglicht worden, dies sei grundsätzlich verboten. Zudem habe der Geschäftsführer keine Genehmigung für die Lagerung von Leichen gehabt. "Hätten wir von dieser Einrichtung gewusst, dann hätte es sie in der Form nie gegeben", sagte Larscheid.

Erst Leichenteile, dann Windbeutel in einer Kühltruhe

Laut mehrerer ehemaliger Mitarbeiter seien die Leichenteile zudem eine Zeit lang in einer handelsüblichen Kühltruhe gelagert worden. Nach der Entnahme der Leichenteile sei die Kühltruhe gereinigt worden, anschließend wurden dort Windbeutel gelagert. Später seien diese Windbeutel Teilnehmern eines Kurses zum Essen angeboten worden - und seien auch verzehrt worden.

Eine umfangreiche Anfrage des rbb zu allen Vorwürfen ließ die Prometheus Akademie unbeantwortet.

Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)

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