Diebstahlsdelikte in fast allen Bereichen zurückgegangen
Archivmeldung vom 12.04.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Diebstahlsdelikte in Deutschland sind im vergangenen Jahr in fast allen Bereichen zurückgegangen. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für 2020 hervor, die Innenminister Horst Seehofer (CSU) am Donnerstag vorstellen will und über welche die "Welt" berichtet.
Danach wurden weniger Kraftfahrzeuge (23.646, -15,9 Prozent gegenüber 2019) und Fahrräder (260.956, -6,1 Prozent) gestohlen. Auch der Taschendiebstahl nahm um 11,1 Prozent auf 83.688 Fälle und der Ladendiebstahl um 6,7 Prozent auf 304.005 Fälle ab. Vor allem der Wohnungseinbruchdiebstahl erreichte mit 75.023 Fällen (-13,9 Prozent) einen historischen Tiefstand.
Insgesamt gingen die Diebstahlsdelikte um 7,7 Prozent auf 1,68 Millionen Fälle zurück.
Zu den Delikten mit einem erheblichen Anstieg gehören die Verbreitung pornografischer Schriften (26.739 Fälle, +54,2 Prozent) sowie die Verbreitung, der Erwerb, der Besitz und die Herstellung kinderpornografischer Schriften (18.761 Fälle, +53 Prozent). Der sexuelle Missbrauch von Kindern nahm um 6,8 Prozent auf 14.594 Fälle zu. Gewalt richtet sich zunehmend auch gegen Sicherheitskräfte: So wurden 85.287 Polizeivollzugsbeamte Opfer von Gewalt (+6,1 Prozent). Zudem legte das Delikt "Tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte und gleichstehende Personen" (15.797 Fälle, +5,9 Prozent) zu.
Auch die Zahl der Rauschgiftdelikte stieg, um 1,7 Prozent auf 365.753 Fälle. Ein Großteil davon sind Straftaten mit Cannabis und deren Zubereitungen (227.958 Fälle, +1,3 Prozent).
Bei Kokain und Crack (25.829 Fälle, +7,4 Prozent) sowie bei Methamphetamin (14.570 Fälle, +16,7 Prozent) und den NPS, den "Neuen psychoaktiven Substanzen" (4.957 Fälle, +7,6 Prozent), gab es jeweils einen Anstieg. Die Computerkriminalität nahm auf 130.611 Straftaten zu, bei denen der Computer die Tatwaffe war. Die Aufklärungsquote erhöhte sich minimal auf 32,1 Prozent. Meist handelte es sich um Computerbetrug, mit 105.049 Straftaten (+4,2 Prozent), bei denen die Tatwaffe das Internet war. Auch in Teilbereichen der Computerkriminalität wurden mehr Straftaten festgestellt, etwa bei der Computersabotage (3.770 Taten, +18,4 Prozent). Beim Ausspähen, Abfangen von Daten durch Kriminelle und der Datenhehlerei sind es 10.763 Taten (+8,4 Prozent). Zum Computerbetrug zählt etwa, sich durch rechtswidrig erlangte Zahlungskarten einen "Vermögensvorteil" zu verschaffen. Die Zahl erhöhte sich um 18,5 Prozent auf 11.248 Taten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur