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Verbraucherschützer: Mehr als 130.000 Beschwerden mit Corona-Bezug

Archivmeldung vom 03.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Aktenberge, Akten & Bürokratie (Symbolbild)
Aktenberge, Akten & Bürokratie (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Bei den Verbraucherzentralen sind von März 2020 bis Februar 2021 knapp 616.000 Beschwerden und Anfragen eingegangen. Davon weisen rund 137.000 Fälle einen Corona-Bezug auf, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf den Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV).

Von den Corona-Beschwerden bezogen sich allein auf den Bereich "Reisen" 59 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Anstieg um mehr als zehn Prozent. "Die schlechte politische Führung und Kommunikation bei den Zwangsgutscheinen für ausgefallene Veranstaltungen oder abgesagte Reisen hat für viel Frust bei den Verbrauchern gesorgt", sagte VZBV-Chef Klaus Müller dem "Handelsblatt".

Hunderttausende Kunden hätten monatelang auf die Erstattung ihrer Vorauszahlungen warten müssen. Die Regeln und Aussagen der Politik zu Reisen wirkten oft "planlos, mitunter konfus", kritisierte Müller. "Leidtragende sind Verbraucher, die dann immer wieder mit Stornierungsproblemen alleine gelassen werden." Weitere 17 Prozent der Verbraucherbeschwerden mit Corona-Bezug beziehen sich auf das Thema "Flugverkehr". Die Anzahl der Beschwerden in diesem Bereich hat sich laut VZBV im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verelffacht. Der Verband hat den Angaben zufolge seit April 2020 ein Dutzend Reiseveranstalter und Fluggesellschaften abgemahnt, weil sie ihre Kunden "auf unzulässige Weise" davon abgehalten hätten, ihr Recht auf Erstattung des Reisepreises einzufordern.

Einen Rekord an Beschwerden im vergangenen Jahr wegen Corona-bedingter Reisestornierungen registrierte die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP). Das geht aus dem SÖP-Jahresbericht hervor, über den das "Handelsblatt" berichtet. Demnach sind 2020 bei der von der Bundesregierung anerkannten Einrichtung 41.211 Beschwerden über Fluggesellschaften und die Deutsche Bahn eingegangen. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Zahl damit um fast 60 Prozent. Damit hätten sich "so oft wie nie zuvor" Reisende an die SÖP gewandt, heißt es in dem Bericht. Der Flugverkehr hat am Fallaufkommen mit 84 Prozent den höchsten Anteil, bei 13 Prozent der Beschwerden ging es um die Deutsche Bahn.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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