Bofinger hält Aufmerksamkeit für Sarrazin-Buch für überzogen
Archivmeldung vom 23.05.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Wirtschaftsweise Peter Bofinger hält die öffentliche Aufmerksamkeit für das neue Buch von Thilo Sarrazin für stark überzogen. "Die von Sarrazin vertretenen Ansichten sind nicht neu. Und wenn doch, dann werden krude Zusammenhänge hergestellt", sagte Bofinger der "Saarbrücker Zeitung".
Im Übrigen sei die Kritik am Euro kein Tabu-Thema. "Hans-Werner Sinn oder Hans-Olaf Henkel tun das schon länger und besser", meinte der Ökonom. "Es gibt genug Euro-Skeptiker, die Ängste vor der Einheitswährung schüren. Da braucht es keinen Thilo Sarrazin", so Bofinger.
Die Ansicht Sarrazins, wonach Eurobonds einen deutschen Reflex auf den Holocaust darstellten, bezeichnete Bofinger als absurd. "Den Befürwortern von Eurobonds geht es darum, europäische Problemstaaten von den panischen Finanzmärkten unabhängig zu machen und diesen Ländern die Möglichkeit zu geben, ihre notwendige Konsolidierung so zu betreiben, dass sie sich nicht kaputt sparen", erklärte der Wirtschaftsweise.
Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)