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Missbrauchs-Vorwürfe gegen früheren Hildesheimer Bischof

Archivmeldung vom 06.11.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.11.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Ein deutscher Bischof zählt offenbar zu den Missbrauchstätern in der katholischen Kirche: Heinrich Maria Janssen (1907 bis 1988), langjähriger Bischof von Hildesheim, soll sich über Jahre an einem Ministranten vergangen haben, schreibt der "Spiegel" in seiner am Samstag erscheinenden Ausgabe.

Das "Büro für Fragen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger im kirchlichen Bereich" der Deutschen Bischofskonferenz hat den Missbrauchsvorwurf des ehemaligen Messdieners durch den Bischof geprüft und das Leid anerkannt. Es bestätigte dem Mann "in Anerkennung des erlittenen Leids" den "erlittenen sexuellen Missbrauch als besonderen Härtefall" und überwies 10.000 Euro als "Anerkennungszahlung".

Der Hildesheimer Weihbischof Heinz-Günter Bongartz versicherte dem Betroffenen per Brief, wie sehr er sich schäme, "dass Ihnen durch eine bischöfliche Autoritätsperson solches Unrecht zugefügt wurde".

Der Betroffene hatte angegeben, dass der Bischof ihn ab dem Alter von zehn Jahren regelmäßig durch Masturbation, Oral- und Analverkehr missbraucht habe. Diese Übergriffe hätten zwischen 1958 und 1963 "unter Ausnutzung der bischöflichen Autorität und Stellung" stattgefunden: "Der Bischof galt mir als Gott, als jemand, den man nicht kritisieren oder infrage stellen konnte." Der Betroffene kritisiert die ihm gewährte Summe als eine billige Ablasszahlung der Kirche und verlangt die Entfernung der Überreste Janssens aus der Bischofsgruft im Hildesheimer Dom.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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