Mehr Männer für Jungs
Archivmeldung vom 24.06.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVon nicht beschulbaren Jugendlichen sind neun von zehn männlich. Jungen führen die Statistik bei allen nach außen gerichteten Verhaltens-Auffälligkeiten an. Sie füllen die Ambulanzen der Psychiatrie und die Gefängnisse. Diese Fakten nennt Professor Dr. Frank Dammasch, Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut aus Frankfurt am Main, im Apothekenmagazin "Baby und Familie".
Seine Kritik: "Sie kommen schon als Kleine in eine Kultur, in der weibliche Eigenschaften stärker wiegen." Konkret: In der Kita und oft auch zuhause fehlt das männliche Vorbild - Jungs können ihre natürlichen Anlagen, zu denen ein stärkerer Bewegungsdrang und die Lust an aggressiver Auseinandersetzung im Spiel gehöre, nicht ausbilden. Dammaschs Vorschlag: "Ladet regelmäßig junge Männer ein, die mit Jungen spielen. Führt Jungs-Tage ein, an denen die Kleinen nach Regeln kämpfen und boxen dürfen. Integriert viel mehr Männer in die Erziehung von Jungen." Dies ist auch eine Herausforderung für die Väter, denn die sind heute zunehmend unsicher über ihr eigenes Rollenbild. Aber: "Die Identifikation mit Vätern, die stark und weich sein können, stärkt die Entwicklung einer reifen, männlichen Identität", ermutigt Dammasch die Väter.
Quelle: Wort und Bild "Baby und Familie"