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Ex-Bundesinnenminister Baum fordert Stiftung für Love-Parade-Opfer

Archivmeldung vom 06.11.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
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Der Ex-Bundesinnenminister und Anwalt Gerhart Baum fordert die Gründung einer neuen Stiftung, um Hinterbliebenen und Verletzten der Duisburger Love-Parade-Katastrophe schnell und umfassend zu helfen. "Die Love-Parade-Opfer brauchen eine zentrale Anlaufstelle, die mit maximaler Transparenz arbeitet", sagte Baum dem Magazin "Der Spiegel". "Unser Ziel ist bis zum nächsten Frühjahr die Gründung einer staatlich kontrollierten Stiftung unter Einbeziehung der Verantwortlichen und der Opfer." In diese Stiftung sollten auch die Gelder anderer Hilfsfonds einfließen.

Baum, dessen Düsseldorfer Kanzlei zurzeit 57 Opfer der Love-Parade und deren Angehörige vertritt, sagte, zur Finanzierung der neuen Stiftung führe er Gespräche mit dem Konzern Axa, der den Veranstalter Lopavent versichere. "Mein Eindruck ist, dass auch die Landesregierung sich solchen Gesprächen nicht entziehen wird", so Baum weiter. Wichtig sei vor allem, dass die Beteiligten sich auf "verbindliche Kriterien" für Hilfsleistungen einigten. Die bisherigen Hilfen aus dem Nothilfefonds des Landes Nordrhein-Westfalen "greifen zu kurz", sagte Baum. "Es gibt Menschen, die fallen durch das Raster." So zahle der Nothilfefonds zum Beispiel nur für stationäre Behandlungen.

Die Behandlungsdauer dürfe zudem 40 Tage nicht überschreiten. "Es gibt aber viele schwer traumatisierte Love-Parade-Opfer, die langfristig ambulante Hilfen brauchen." Nach Baums Einschätzung wird es "im hochkomplexen Fall Love Parade" wahrscheinlich "nicht vor 2012 zum Prozess" kommen. Es sei "durchaus möglich", dass am Ende "bei allen Beteiligten Fehler festgestellt werden, diese aber nicht zu Verurteilungen führen". Für die Opfer sei es "unzumutbar, das abzuwarten". Deshalb, so Baum, sei es notwendig, "mit allen potentiell Verantwortlichen schon jetzt umfassende Hilfen für die Betroffenen auszuhandeln".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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