Bundespolizei registriert mehr Messerangriffe an Bahnhöfen
Archivmeldung vom 12.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Bundespolizei hat im ersten Halbjahr 2024 mehr Messerangriffe registriert, besonders an Bahnhöfen. Das geht aus Zahlen der für den Zeitraum Januar bis Ende Juni hervor, über die die "Bild am Sonntag" berichtet.
Demnach ist die Zahl der Fälle, in denen verbotene Messer als
Tatwerkzeuge eingesetzt wurden, gestiegen: Im gesamten Jahr 2023 seien
bei der Bundespolizei 777 Messergewalt-Fälle registriert worden, in den
ersten sechs Monaten dieses Jahres schon 430.
Von den Tätern, die
ermittelt werden konnten, habe, laut Bundespolizei die Hälfte keinen
deutschen Pass. 129 seien in der Statistik als "nichtdeutsch" geführt,
121 als "deutsch". Hauptsächlich kämen die nichtdeutschen Täter aus
Afghanistan, Algerien, Marokko sowie Polen, Syrien und der Türkei.
Hotspot
der Messergewalt im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei seien die
Bahnhöfe, heißt es in der Auswertung. Im ersten Halbjahr seien dort 467
Fälle von Messergewalt registriert worden.
Bundesinnenministerin
Nancy Faeser (SPD) kündigte gegenüber "Bild am Sonntag" Konsequenzen an.
Im neuen Waffenrecht werde sie "den Umgang mit Messern im öffentlichen
Raum weiter einschränken". In der Öffentlichkeit sollen "Messer nur noch
bis zu einer Klingenlänge von sechs Zentimetern statt bisher zwölf
Zentimetern in der Öffentlichkeit mit sich geführt werden dürfen".
Ausnahmen wolle sie nur wenige - etwa "für Haushaltsmesser in
geschlossenen Behältnissen nach dem Kauf".
Faeser kündigte an:
"Für gefährliche Springmesser wollen wir ein generelles Umgangsverbot
schaffen. Entsprechende Waffenrechtsänderungen werden wir in Kürze
vorlegen." Die Innenministerin forderte von den Kommunen, diese müssten
mehr "Waffen- und Messerverbotszonen verhängen". Faeser: "Messerverbote
müssen konsequent durchgesetzt werden, so wie es die Bundespolizei mit
Kontrollen an Bahnhöfen macht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur