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Kriminalitätsstatistik 2019 der Polizeiinspektion Diepholz

Archivmeldung vom 19.03.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Folie Aufklärung Bild: Polizei
Folie Aufklärung Bild: Polizei

Die Aufklärungsquote hat einen neuen Rekord gebrochen und die Wohnungseinbrüche haben sich in den letzten Jahren nahezu halbiert. Stark angestiegen sind hingegen die Straftaten zum Nachteil von älteren Menschen. Insgesamt zufrieden schaut Domenico Corbo, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, auf das vergangene Jahr zurück. Dennoch werden bestimmte Delikte auch zukünftig in das Fadenkreuz der Ermittlungen rücken.

+++Straftaten leicht angestiegen + + +

Im Jahr 2019 lag die Zahl der registrierten Straftaten bei 10.356. Der Tiefststand aus dem Vorjahr konnte zwar nicht gehalten werden, dennoch liegt die Anzahl der Straftaten noch unter dem Niveau aus 2017. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 370 Straftaten mehr registriert, was einen Anstieg um 3,71 % ausmacht. Die Häufigkeitszahl, die Zahl der registrierten Straftaten pro 100.000 Einwohner und ein wichtiger Indikator für die Kriminalitätsbelastung, beträgt 4.774 und liegt dabei weit unter dem Landesdurchschnitt von 6.346. Im Landesvergleich ist die Gefahr Opfer einer Straftat zu werden im Landkreis Diepholz gering. Insgesamt lag die Anzahl der Opfer im Jahr 2019 bei 1.738.

+++Aufklärungsquote auf Rekordniveau + + +

Die Aufklärungsquote betrug im Jahr 2019 beachtliche 66,14 % und konnte im Vergleich zum Vorjahr um 2,41 Prozentpunkte gesteigert werden (2018: 63,73 %). Damit liegt die Polizeiinspektion Diepholz weit über den Landesdurchschnitt (63,44 %). "Auf diesen Wert können wir wirklich stolz sein", betont Domenico Corbo, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes. "Wir haben nicht erwartet, dass wir den Rekordwert aus dem Vorjahr toppen können. Aber jetzt steht fest, dass wir im letzte Jahr zweidrittel der Straftaten aufklären konnten. Mein Dank geht an die Kolleginnen und Kollegen, aber auch an unsere Bürgerinnen und Bürger, welche uns mit ihrer Hilfe tatkräftig unterstützen."

Seit mehreren Jahren konzentriert sich die Polizei Diepholz mit Ihren Ermittlungen auf Täterbanden und Intensivtäter. Durch die konsequente Einrichtung von Ermittlungsgruppen versuche man den Tätern das Handwerk zu legen. "Die Zahlen zeigen uns, dass unsere Ermittlungserfolge Wirkung zeigen", so Corbo.

+++ Tatverdächtige und Opfer +++

Im Jahr 2019 wurden insgesamt 6.849 Straftaten aufgeklärt. Hierbei konnten 5.167 Tatverdächtige ermittelt werden. Demnach kamen auf einen Tatverdächtigen im Schnitt 1,32 Straftaten. Von den ermittelten Tatverdächtigen waren 22,18 % unter 21 Jahre, 69,90 % waren 21 bis 59 Jahre, 7,92% der Tatverdächtigen wären älter als 60 Jahre. Bei der Anzahl der Tatverdächtigen liegt der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen bei 24,70 % und ist im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen (25,58 %).

Die Zahl tatverdächtigen Asylbewerber/ Flüchtlinge hat deutlich abgenommen. Nachdem im Jahr 2018 noch 324 Straftaten durch Asylbewerber/ Flüchtlinge begangen wurden, waren dies im Jahr 2019 noch 272 (-16,04 %).

Im letzten Jahr wurden insgesamt 116 Personen Opfer eines Sexualdeliktes. Hierbei waren 56,90 % der Opfer jünger als 18 Jahre. "Insbesondere die Verbreitung kinderpornografischer Schriften hat zugenommen", erklärt Domenico Corbo. Eltern wird angeraten mit Ihren Kindern über die Gefahren im Internet zu sprechen und zu beobachten, auf welchen Internetseiten sich ihre Kinder aufhalten und mit welchen Personen sie hier Kontakt haben. Zudem sollten Kinder und Jugendliche aufgeklärt werden, welche Bilder man von sich nicht über die sozialen Netzwerke verbreiten sollte. Der größte Anteil der Opfer am gesamten Straftatenaufkommen stellen die Erwachsenen dar (73,86 %).

+++ Tötungsdelikte zurückgegangen, Sexualdelikte gestiegen +++

Die Anzahl der Tötungsdelikte ist um 40 % zurückgegangen (2019: 12, 2018: 20). Insgesamt machten die Tötungsdelikte nur 0,12 % des Gesamtstraftatenaufkommens aus. Gestiegen sind hingegen die Sexualdelikte (155, + 29,17 %), sowie die Rohheitsdelikte (1.551, + 7,86 %). Die Diebstahlsdelikte (3.523, - 1,26 %) und die Vermögens- und Fälschungsdelikte (1.973, -2,95 %) sind im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Insgesamt machten die Diebstahlsdelikte mit 34 % den größten Anteil der Straftaten aus.

Die Körperverletzungen sind im Vorjahr von 1.031 auf insgesamt 1.093 leicht gestiegen. Hierbei wurden insgesamt 30 Jugendliche mehr als im Vorjahr ermittelt (2018: 98, 2019: 128). Gesunken ist hingegen die Zahl der alkoholisierten Tatverdächtigen. Wurden im Jahr 2018 noch 27,30 % der Körperverletzungen unter Alkoholeinfluss begangen, lag die Zahl im Jahr 2019 noch bei 24,67 %. Die Anzahl der Straftaten durch Minderjährige unter Alkoholeinfluss ist um 15 % gestiegen (2018: 40, 2019: 49).

+++ Zunahme der Gewalt gegen Vollstreckungsbeamte +++

In folgenden Deliktsbereich sind die signifikantesten Zunahmen zu verzeichnen: Verbreitung von pornografischen Schriften (2018: 29, 2019: 55), +89,66 %, bei Bedrohungen (2018: 184, 2019: 2016), +,17,39 %, bei schwerem Diebstahl in/ aus Banken (2018: 4, 2019: 24), +500 % und beim Widerstand und tätlichen Angriff gegen Vollstreckungsbeamte (2018: 50, 2019: 71), +42 %.

Domenico Corbo führt hierzu an: "Die Zunahme der Widerstände und die tätlichen Angriffe gegen Vollzugsbeamte bereiten uns im gewissen Maße Sorgen. Es ist teilweise erschreckend, was die Kolleginnen und Kollegen über sich ergehen lassen müssen. Die Gewaltbereitschaft ist hier gestiegen." Ebenfalls gestiegen seien die Anfeindungen von Amts- und Mandatsträgern. Diese Straftaten werden zwar nicht separat statistisch erfasst, dennoch sei hier eine Zunahme festzustellen. Insbesondere Angehörige der Reichsbürgerszene treten hier als Tatverdächtige in Erscheinung. Die Polizei arbeite eng mit der Justiz und den Betroffenen Amts- und Mandatsträgern zusammen und verfolge eine Null-Toleranz-Strategie, um die betroffenen Vertreter unserer Demokratie zu schützen.

+++ Wohnungseinbrüche seit 2016 nahezu halbiert +++

Nachdem die Anzahl der registrierten Wohnungseinbruchdiebstähle bereits im Jahr 2018 um 22,35 Prozent auf 278 Fälle zurückgegangen war, nahm diese Zahl im Jahr 2019 noch einmal um 19,06 % ab (225). Somit hat sich die Anzahl der Wohnungseinbruchdiebstähle seit 2016 (422) annähernd halbiert. Hierbei sind die Fallzahlen im gesamten Landkreis rückläufig, so etwa in den Zuständigkeitsbereichen Diepholz (2018: 51, 2019: 47), Sulingen (2018: 35, 2019: 16), Syke (2018: 79, 2019:66) und Weyhe (2018: 113, 2019: 96). Die Aufklärungsquote lag im Jahr 2019 bei 19,56 % (2018: 23,38 %).

Domenico Corbo ist überzeugt: "Diese Entwicklung ist sicherlich einem ganzen Bündel an Maßnahmen zu verdanken. Polizeiliche Projekte und Großkontrollen, verbesserter Einbruchschutz, zahlreiche Ermittlungserfolge und Präventionskampagnen tragen zur positiven Entwicklung bei. Durch zahlreiche Gesetzesänderungen und Anhebung des Strafrahmens wurden der Polizei und Justiz zudem weitere Möglichkeiten an die Hand gegeben, den Tätern effektiv begegnen zu können."

+++ Straftaten gegen ältere Menschen+++

"Seit 2018 verzeichnen wir einen rapiden Anstieg von Straftaten gegen ältere Menschen", erklärt Corbo. Der Trend der Vorjahre setze sich fort. Die Taten verursachen einen hohen wirtschaftlichen Schaden und beeinträchtigen in besonders verwerflicher Art und Weise das subjektive Sicherheitsgefühl der Betroffenen. Wurden im Jahr 2017 noch 77 Straftaten zum Nachteil von älteren Menschen registriert, waren dies 2018 bereits 209 Straftaten und schließlich im Jahr 2019 insgesamt 344 polizeilich registrierte Fälle. Da die Taten überwiegend aus dem Ausland initiiert werden, erscheinen Sie als "Auslandsstraftaten" nicht in der Polizeilichen Kriminalstatistik. Deshalb müsse man eine andere Statistische Auswertung in Anspruch nehmen, die sog. Eingangsstatistik. "Die Dunkelziffer wird noch höher sein", stellt Domenico Corbo fest. Die Opfer schämen sich teilweise, weil sie einer professionellen Betrugsmasche aufgesessen sind. Die Täter säßen überwiegend im Ausland und würden sich zumeist als falsche Polizeibeamte ausgeben. Im Jahr 2019 wurde eine Ermittlungsgruppe in Diepholz eingerichtet, welche zahlreiche Geldabholer im Landkreis Diepholz festnehmen konnte. Corbo rät: "Seien Sie immer misstrauisch bei derartigen Anrufen. Die Polizei wird sie niemals telefonisch nach Wertgegenständen oder Bargeld ausfragen. Im Zweifel beenden Sie das Telefonat und unterrichten die zuständige Polizei."

+++ Großes Dunkelfeld bei Internetkriminalität +++

Die Fallzahlen zu Taten, bei denen das Internet bei der unmittelbaren Ausführung eine Rolle gespielt hat, haben sich von 664 (2018) auf 716 erhöht. Allerdings dürfte im Bereich der Computer- bzw. Internetkriminalität ein großes Dunkelfeld bestehen, da davon auszugehen ist, dass eine Vielzahl solcher Taten erst gar nicht zur Anzeige gebracht wird. Bei Taten mittels Internet agieren die Täter häufig aus dem Ausland. Zum überwiegenden Teil der Gesamtfälle handelt es sich es um Betrugstaten.

Quelle: Polizeiinspektion Diepholz (ots)

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