AOK: Gute Medizin nicht nur für dicke Brieftaschen
Archivmeldung vom 10.01.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer AOK Bundesverband hat die Forderungen des KBV-Vorstandsvorsitzenden Andreas Köhler zurückgewiesen. Köhler hatte verlangt, dass alte und kranke Menschen höhere Kassenbeiträge zahlen.
Damit wende sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung trotz
gegenteiliger Beteuerungen tatsächlich gegen die Grundprinzipien der
gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland, erklärte Dr. Hans
Jürgen Ahrens, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes. Die
gesetzliche Krankenversicherung beruhe auf einem solidarischen
Ausgleich zwischen Alten und Jungen, zwischen Gesunden und Kranken
und zwischen Gutverdienenden und Geringverdienern.
Ahrens: "Es gehört zu Deutschlands Stärken, dass dank der
gesetzlichen Krankenversicherung nicht nur Menschen mit dicker
Brieftasche gute medizinische Behandlung bekommen. Die AOK setzt sich
dafür ein, dass das so bleibt."
Der demographische Wandel bedeute natürlich eine Herausforderung,
auf die man reagieren müsse, doch Alte und Kranke abkassieren zu
wollen oder ihnen gar notwendige medizinische Leistungen
vorzuenthalten, komme nicht in Frage.
Durch eine Reform der Finanzierungsgrundlagen der GKV müsse
vielmehr erreicht werden, dass die Basis der solidarischen
Finanzierung erweitert wird, wobei die ökonomische Leistungsfähigkeit
der Beitragszahler zu berücksichtigen sei.
Im Reformpaket der Bundesregierung sei außerdem eine
Weiterentwicklung des Risikostrukturausgleichs zwischen den Kassen
enthalten. Damit könnten die Beitragsmittel der Kassen künftig
zielgenauer dorthin fließen, wo das Geld zur Behandlung von Kranken
tatsächlich gebraucht werde. Damit könne auch die ärztliche Vergütung
im Bereich der ambulanten Behandlung wie im Bereich der stationären
Behandlung besser auf die konkreten Krankheitsbefunde ausgerichtet
werden.
Ahrens: "Die Problemlösung liegt nicht in den Geldbeuteln von
Alten und Kranken. Köhler sollte sich korrigieren und aufhören, bei
Alten und Kranken unnötige Ängste zu schüren."
Quelle: Pressemitteilung AOK-Bundesverband