Angst vor Kriegen steigt
Archivmeldung vom 22.07.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Angst der Deutschen vor einer Verschlechterung der Konjunktur geht zurück, dafür steigt die Furcht vor Kriegen mit deutscher Beteiligung. Das ergibt sich aus dem zweiten Sorgenbarometer des Hamburgers Magazins stern.
Demnach haben die Deutschen nach wie vor am meisten Angst vor einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. In der Umfrage des stern erklärten dies 63 Prozent der Bürger. Daneben beschäftigt die Bevölkerung vor allem der Zustand der Umwelt. 56 Prozent fürchten hier eine Verschlechterung, es ist der zweithöchste Wert im Fragenkatalog des Sorgenbarometers. An dritter Stelle folgt die Angst um die Sicherheit der Renten (55 Prozent). Im Vergleich zum stern-Sorgenbarometer Mitte März sank die Furcht vor einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um 4 Prozentpunkte. Etwas optimistischer blicken die Deutschen auch auf die Konjunkturentwicklung: Nur noch 44 Prozent befürchten, es könne weiter bergab gehen. Mitte März waren es noch 50 Prozent gewesen.
Gewachsen ist die Sorge vor bewaffneten Konflikten mit deutscher Beteiligung: 35 Prozent der Befragten haben große (24 Prozent) oder sehr große (11 Prozent) Angst davor, insgesamt 5 Prozentpunkte mehr als im März. Grund für den Anstieg dürfte der Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr sein, bei dem schon 35 deutsche Soldaten gestorben sind.
Deutliche Unterschiede zeigten sich im Sorgenbarometer zwischen den Geschlechtern: Frauen zeigten sich fast überall deutlich besorgter als Männer. Während sich beispielsweise nur jeder dritte Mann um seine Ersparnisse sorgt (36 Prozent), tut das mehr als jede zweite Frau (55 Prozent). Auch haben weit mehr Frauen (42 Prozent) Angst vor einem Terroranschlag als Männer (26 Prozent). Einigkeit herrscht aber in der Frage, ob die Politiker mit den Problemen des Landes überfordert sind: Jeweils knapp 50 Prozent der Männer und Frauen sehen das so.
Datenbasis: 1005 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger am 15. und 16. Juli 2009. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3,0 Prozentpunkte, Auftraggeber: stern. Quelle: Forsa-Institut, Berlin.
Quelle: stern