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Berlin verlangt Klarheit über Finanzierung des "Iter"-Fusionsreaktors

Archivmeldung vom 31.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Agence ITER France
Bild: Agence ITER France

Klare Angaben darüber, wie die Mehrkosten für den internationalen Fusionsreaktor "Iter" in Südfrankreich finanziert werden sollen, verlangt die Bundesregierung von der EU-Kommission. Das berichtet der "Spiegel". Die Brüsseler Kommission habe noch nicht dargelegt, wie sie zusätzliche Ausgaben von 1,4 Milliarden Euro allein in den Jahren 2012 und 2013 aufbringen wolle, ohne anderen wichtigen Vorhaben zu schaden, heißt es in Regierungskreisen.

Vergangene Woche hatte das internationale Iter-Konsortium akzeptiert, dass sich das Kernfusions-Projekt erheblich verteuert. Allein auf die EU kommen bis 2019 zusätzliche Ausgaben von insgesamt 3,9 Milliarden Euro zu. Die Kommission hat nun vorgeschlagen, für die Jahre 2012 und 2013 rund 460 Millionen Euro bei der Forschungsförderung in anderen Bereichen und 400 Millionen Euro bei der Landwirtschaft zu kürzen. Für eine Summe von 540 Millionen Euro bleibt die Finanzierung dagegen offen. "Dieser Plan ist nicht hinreichend", heißt es in der Bundesregierung. Allerdings gibt es innerhalb der Berliner Regierung einen Interessenkonflikt: Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) möchte Kürzungen aus dem Agrarhaushalt verhindern, Forschungsministerin Annette Schavan (CDU) will das EU-Förderprogramm für Spitzenforscher von jeglicher Kürzung ausnehmen. Mit dem Iter-Projekt wollen Wissenschaftler die Fusionsenergie, ähnlich wie sie auf der Sonne entsteht, auf der Erde zur Energiegewinnung einsetzen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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