Wieso deutsche Rentnerin vor Gericht trat
Archivmeldung vom 20.01.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie 77-jährige Pazifistin Gertrud Nehls aus Hagen hat sich am Freitag vor Gericht verantworten müssen, nachdem sie Ende 2013 einen Teil ihre Steuern nicht gezahlt hatte. Örtliche Medien berichteten, die Rentnerin habe nicht gewollt, dass ihr Geld in den Verteidigungshaushalt der Bundeswehr fließe. Dies berichtet die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik".
Weiter heißt es im Beitrag auf der Webseite: "Die Hagenerin forderte demnach ihre Steuern für den Verteidigungsetat anteilig zurück. Das Finanzgericht Münster habe die Erfolgsaussichten der 77-Jährigen als sehr gering eingestuft, woraufhin die Hagenerin ihre Klage nun zurückgezogen habe.
Sie sei dennoch zufrieden: „Ich konnte meine Argumentation ausführlich darstellen.“
Die Pazifistin hatte vor gut drei Jahren beschlossen, elf Prozent, also jenen Teil der Einkommenssteuer, der in den Verteidigungsetat Deutschlands fließt, einzubehalten.
„Die Zahlung meiner Steuern schafft mir Gewissensnöte“, so Gertrud Nehls, die den Zweiten Weltkrieg nach eigenen Angaben hautnah miterlebt hatte. „Wenn ich die Steuer komplett zahle, finanziere ich Umweltzerstörung, Rüstungsexporte, Militär und Kriege einschließlich der Ausbildung zum Töten.“
In einem selbst formulierten Schreiben an das Finanzamt Hagen habe die 77-Jährige bereits im Dezember 2013 ihre Motive erläutert. Erst Jahre später sei nun die Quittung für ihre Entscheidung gekommen.
Das Finanzgericht habe ihr angeboten, sich ohne Prozess zu einigen. Das habe die Rentnerin allerdings abgelehnt. Sie habe ihre Motive vor Gericht erläutern wollen."
Quelle: Sputnik (Deutschland)