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Bundeswehr soll Ehrenhaine von Afghanistan nach Deutschland bringen

Archivmeldung vom 22.12.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.12.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ehrenhain im deutschen Feldlager Kunduz Afghanistan 2009
Ehrenhain im deutschen Feldlager Kunduz Afghanistan 2009

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Mit dem Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan sollen auch die dort für gefallene Soldaten errichteten Ehrenhaine nach Deutschland verlegt werden. Die Militärbischöfe beider Konfessionen haben Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) jetzt Potsdam als Standort empfohlen. "Wir favorisieren eindeutig die Idee, dass dort die Gegenstände aus den Ehrenhainen auf dem Gelände des Einsatzführungskommandos in geeigneter Weise gesammelt und ausgestellt werden", sagte der evangelische Bischof Martin Dutzmann der "Welt". "Potsdam ist der zentrale Ort, von dem aus alle Auslandsmissionen der Bundeswehr gesteuert werden."

Auf dem Gelände der Henning-von-Treschkow-Kaserne sei genug Platz, um etwas Angemessenes zu gestalten. "Und es sind Seelsorger vor Ort, die die Hinterbliebenen begleiten können, wenn sie der Gefallenen gedenken." Dutzmann betonte, er habe sich auf diesen Vorschlag mit dem katholischen Militärbischof Franz-Josef Overbeck geeinigt.

Auch der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hellmut Königshaus (FDP), hält Potsdam für einen "plausiblen Platz", an dem die Ehrenhaine aus Afghanistan möglicherweise sogar rekonstruiert werden könnten. "Das ist allerdings eine Frage, die man unbedingt zuerst mit den Hinterbliebenen erörten muss", sagte Königshaus der "Welt". Mit einigen habe er bereits gesprochen. "Für sie ist wichtig, dass ein angemessener Ort gefunden wird."

Neben Potsdam ist auch Berlin im Gespräch. Möglicher Standort dort wäre das Ehrenmal der Bundeswehr am Bendlerblock. "Aus unserer Sicht wäre das aber nicht passend", sagte Bischof Dutzmann der "Welt". "Das Ehrenmal im Bendlerblock hat eine selbstständige Funktion." Eine weitere Möglichkeit sei es, die Ehrenhaine an die Heimatstandorte der betroffenen Verbände zu bringen. "Die haben aber in der Regel schon einen Gedenkstein."

Seit Beginn des Einsatzes vor elf Jahren sind in Afghanistan 52 deutsche Soldaten ums Leben gekommen. Für sie hat die Bundeswehr Gedenkstätten aus Steinen gebaut oder gemauert. Daran angebracht sind Metalltafeln, auf denen die Namen und Daten der gefallenen Kameraden zu lesen sind. Die Bundeswehr hat in Afghanistan noch drei Ehrenhaine: im Feldlager Kundus und auf dem Außenposten "OP North" bei Baghlan, die beide 2013 geschlossen werden sollen, sowie im zentralen Camp Marmal in Masar-i-Scharif, dort halten die meisten Politiker bei ihren Truppenbesuchen zuerst inne. Der Ehrenhain aus dem Feldlager Feisabad, das im Herbst geschlossen wurde, ist bereits katalogisiert und eingelagert worden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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