Bericht: Stasi-Akten enthüllen Lametta-Unfall in DDR-Kraftwerk
![Lametta (Symbolbild)](https://www.extremnews.com/images/article_portrait-2363c7c5ea414f87a2f1adf2f22f0e63.jpeg)
Foto: Jüppsche
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Lametta legte im Januar 1986 einen Block des DDR-Braunkohlekraftwerks Jänschwalde lahm. Das geht aus Stasi-Akten des Bundesarchivs hervor, aus denen die "Bild" zitiert.
Am. 07. Januar 1986 fiel laut der Akten von 13.20 Uhr bis 16.04 Uhr der
Block A 10 mit 500 Megawatt Leistung aus. "Verursacht wurde das durch
einen Erdschluss, zu dem es gekommen war, weil Weihnachtsbaumlametta auf
die Sammelschiene des Blockeigenbedarfstrafos geriet", heißt es in dem
Stasi-Bericht.
Die kuriose Erklärung laut Zeitung: In einem
Werkstattgebäude des Kraftwerks hatte ein Mitarbeiter einen
Weihnachtsbaum, der offenbar reichlich mit Lametta behangen war, durch
ein Fenster nach draußen entsorgt. Durch den Fensterwurf des Christbaums
löste sich Lametta von den Nadeln und geriet "mittels Windeinfluss etwa
35 Meter weiter" auf eine Sammelschiene und löste einen Kurzschluss
aus, der den Kraftwerksblock lahmlegte und laut Akten zu einer
"komplizierten Versorgungssituation mit Elektroenergie" führte.
Daniela
Münkel, Leiterin der Forschungsabteilung im Stasi-Unterlagen-Archiv,
sagte der "Bild" dazu: "Ein Ausfall eines Kraftwerkes durch Lametta
erscheint auf den ersten Blick als ein Witz. Da es sich um die
Energieversorgung handelte, hatte es aber für die DDR eine hohe
sicherheitspolitische Bedeutung. So verfasste die Bezirksverwaltung
Cottbus der Staatssicherheit umgehend einen ausführlichen Bericht über
das 'Lametta-Gate' und leitete ihn nach Berlin zur für Wirtschaft
zuständigen Hauptabteilung XVIII und zur Zentralen Auswertungs- und
Informationsgruppe der Stasi weiter."
Quelle: dts Nachrichtenagentur