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Grund für tödlichen Unfall auf der A3: Lärmschutzwand war nicht richtig befestigt

Archivmeldung vom 16.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Lärmschutzwand aus Betonelementen (Symbolbild)
Lärmschutzwand aus Betonelementen (Symbolbild)

Foto: User:Sese_Ingolstadt
Lizenz: CC-BY-SA-2.5
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Fehlerhafte Befestigungen haben offenbar zu dem tragischen Unglück auf der Autobahn 3 in Höhe der Ausfahrt Köln-Dellbrück geführt, bei dem am Freitag eine Autofahrerin (66) von einer herabfallenden Betonplatte in ihrem Auto erschlagen wurde.

Nach Recherchen des "Kölner Stadt-Anzeiger" hat sich deshalb das ungefähr sechs Tonnen schwere geriffelte Teil - eine sogenannte Vorsatzschale - aus der Lärmschutzwand gelöst. Die Metallhalterungen, mit denen das Bauteil an der Oberseite der dahinter liegenden Betonwand befestigt war, haben sich demnach als fehlerhaft erwiesen. Die Betonplatte löste sich, weil sie am oberen Rand keine statisch wirksamen Halterungen besaß.

Die eigentliche Betonwand ist mit dahinter stehenden Betonbohrpfählen so abgesichert, dass sie nicht umstürzen kann. Dieser Unfallhergang geht aus einem Vorgutachten hervor, das im Auftrag der Staatsanwaltschaft erstellt wurde. Nach einer ersten vorsichtigen Einschätzung scheint es sich im Bereich der Unglücksstelle um einen Sonderfall zu handeln. Offenbar waren am Bau der Wand unterschiedliche Unternehmen beteiligt, die verschiedene Befestigungssysteme verwendet haben.

Am Wochenende waren weitere Bauteile, die sich in dem Abschnitt neben der Unglücksstelle befinden, im Rahmen des Vorgutachtens eingehend untersucht worden. Sie sind aber offenbar mit einem anderen Halterungssystem in der Betonwand verankert. Der Landesbetrieb Straßen NRW hat nach Informationen dieser Zeitung auf der Grundlage des Vorgutachtens für die Staatsanwaltschaft ein Ingenieurbüro beauftragt, das in den kommenden Tagen sämtliche Halterungen der Wandelemente auf beiden Seiten der Autobahn 3 untersuchen wird. Aus dem Bereich, an dem das Unglück geschah, werden in den nächsten Tagen sämtliche Elemente entfernt und für weitere gutachterliche Untersuchungen eingelagert. Ob alle Halterungen auf dem gesamten Autobahnabschnitt zwischen Köln-Ost und der Anschlussstelle Köln-Dellbrück ausgetauscht werden müssen, hängt vom Ergebnis weiterer laufender Untersuchungen ab.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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