ADAC: Manipulationen von Abgas- und Verbrauchswerten zeigen, dass eine unabhängige Kontrollbehörde benötigt wird
Archivmeldung vom 04.11.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach den VW-Manipulationen bei Stickoxiden (NOx), stehen jetzt Unregelmäßigkeiten in Sachen CO2-Emissionen im Fokus. "Diese Vorfälle zeigen, dass die Qualität der Kontrollen durch die technischen Dienste, die Bestandteil des Typengenehmigungsverfahrens des Kraftfahrt-Bundesamts sind, nicht ausreichend sichergestellt ist," so Thomas Burkhardt, ADAC Vizepräsident für Technik. Der ADAC spricht sich daher für regelmäßig stattfindende Feldüberwachungen durch Institutionen aus, die bei der gesetzlichen Kontrolle der Umweltvorschriften unabhängig sind.
Mit der Durchführung von Feldüberwachungen ist nach Auffassung des ADAC eine vom Wettbewerb um die Typenzulassungen unabhängige Stelle zu betrauen. "Nur wenn die Erteilung der Typengenehmigung von der Durchführung der Feldüberwachung fachlich getrennt ist, erreichen wir Transparenz. So können die strukturellen Probleme gelöst und die Glaubwürdigkeit von Emissionsprüfungen wieder hergestellt werden", so Burkhardt weiter.
Der ADAC spricht sich dafür aus zu prüfen, ob die Feldüberwachung etwa durch das Umweltbundesamt oder die Bundesanstalt für Straßenwesen zielführend ist. Die Finanzierung der Feldüberwachung ist dabei durch einen angemessenen Etat sicherzustellen und sollte über den Bundeshaushalt finanziert werden. Verbraucher sollten kostenfreien Zugriff auf die in der Feldüberwachung generierten Testberichte haben.
Seit 2003 können sich Autofahrer über den ADAC Ecotest über Verbrauchs- und Abgaswerte von Pkw informieren. Der Club bietet eigene Messungen - inklusive der Berücksichtigung der Kraftstoff-Herstellung (Well-to-Wheel). Dabei werden die Fahrzeuge unter anderem auch im neuen Weltzyklus (WLTC) geprüft. Aufgrund der strengeren Messmethodik liefert der ADAC Verbrauchs- und Schadstoffangaben, die näher an der Realität sind als die Angaben vieler Autohersteller.
Quelle: ADAC (ots)