Bill Gates: Stiftung wird Großteil des Vermögens erben
Archivmeldung vom 28.01.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Microsoft-Gründer und Vorsitzende der Bill & Melinda Gates Stiftung, Bill Gates, wird einen Großteil seines Vermögens seiner Stiftung hinterlassen. Seine drei Kinder würden nur so viel erben, wie sie für ihre persönliche Entwicklung bräuchten.
In der PHOENIX-Sendung IM DIALOG sagte er: "Wir haben es unseren Kindern erklärt. Sie wissen, dass sie keinen hohen Anteil erben werden ... Ich denke, das wird für sie später das Beste sein." "Sie müssen ihre eigene Karriere machen und müssen, unabhängig vom Erfolg ihrer Eltern,ihren eigenen Weg gehen und eine erfüllende Arbeit finden."
Auf die Frage, wie lange seine Kinder täglich vor dem Computer sitzen dürfen,antwortete Gates: "Unsere Computer sind offen aufgestellt. Wenn wir vorbeigehen,können wir also zu jeder Zeit sehen, was da passiert. Es gab bei uns noch keine Kontroverse. Ich finde, alle Eltern haben die Aufgabe, darauf zu achten, dass ihre Kinder nicht unausgewogen nur einer Tätigkeit nachgehen."
Nach eigenen Aussagen führt Bill Gates ein ganz normales Familienleben: "Bei uns geht es ganz normal zu. Wir spülen unser Geschirr, helfen bei den Hausarbeiten der Kinder und sprechen mit ihnen über Probleme mit Freunden und so weiter. Wir wollen, dass unsere Kinder in einer schönen, warmen und natürlichen Umgebung aufwachsen."
Zum Thema Luxus sagt Gates: "So etwas brauche ich nicht. Ich lebe sehr gut. Das Vermögen geht zum größten Teil an die Stiftung. Im Unterschied zu jemandem, der arm ist und noch etwas abgeben muss, habe ich das nie gemusst. Ich esse gutes Essen und habe viele Kleider. Aber mein Vermögen wird fast ausschließlich in die Stiftung fließen."
Gates schließt Rückkehr in Software-Branche aus
Bill Gates, schließt eine Rückkehr in die Software-Branche aus: "Ich habe meinen Job in der Software-Branche geliebt ... Es ist großartig, dass ich meine neue Tätigkeit genauso liebe." Die Entwicklung von Microsoft und der gesamten IT-Branche betrachtet er mit wohlwollen: "Die Computerbranche ist fantastisch und es ist fantastisch, wie viel Aufmerksamkeit sie bekommt, sei es für Windows 8 oder für ein neues Apple-Produkt. Er sei auch noch im Aufsichtsrat von Microsoft tätig und gebe dort von Zeit zu Zeit Ratschläge. "Aber das mache ich nur noch nebenbei. Was mich heute am meisten beschäftigt sind Impfstoffe. Ich würde mir hierfür manchmal mehr Aufmerksamkeit in den Medien wünschen, aber es verbessert sich."
Die Bekämpfung von Malaria ist für Gates so bedeutend, weil Malaria eine Krankheit der Armen ist: "Es wird für Haarwuchsprobleme mehr Geld ausgegeben als für Malaria. Und das ist der Grund, warum Regierungen und Stiftungen aktiv werden müssen", mahnt Gates. "Es ist realistisch Malaria zu besiegen ... Ich habe eine große Verantwortung. Ich hatte genug Glück, auf all die Ressourcen von Microsoft zurückgreifen zu können. Warren Buffet und ich waren im System des Kapitalismus erfolgreich und jetzt müssen wir das auf bestmögliche Weise der Gesellschaft zurückgeben. Das bedeutet, den Ärmsten zu helfen", so Gates.
Quelle: PHOENIX