BER: Flughafengesellschaft will Tegel weiter intensiv nutzen
Archivmeldung vom 27.06.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtAm Flughafen Berlin-Tegel sollen noch 2017 genau so viele Flugzeuge abheben und landen wie am neu geplanten Großflughafen BER: Aus einem der "Zeit" vorliegenden vertraulichen Strategiepapier des Managements geht hervor, dass 2015 überhaupt erst ein Teilumzug von Tegel nach BER erwogen wird.
Noch 2017 sollen in Tegel pro Stunde 42 Maschinen abheben oder landen, genau so viele wie dann am neuen Flughafen. Bis 2019 soll Tegel gar zum "Premiumstandort" weiterentwickelt und damit unbefristet weiter betrieben werden. Laut Planfeststellungsbeschluss müsste der Flughafen Tegel ein halbes Jahr nach Inbetriebnahme des neuen Willy-Brandt-Flughafens stillgelegt werden.
Zudem berichtet die Wochenzeitung, dass der Flughafen nach aktuellen Brandschutzplänen nicht vor Oktober 2015 vollständig in Betrieb gehen könne. In einem der "Zeit" vorliegenden Dokument dauert die Abarbeitung der aktuellen Probleme entsprechend lange. Ein Zeitpuffer von zwei Monaten ist darin allerdings einkalkuliert. Probleme bereiten nach wie vor die Kabeltrassen. Sie lassen auch die Eröffnung des Pier Nord, der zum Jahresende in Betrieb gehen könnte, als unwahrscheinlich erscheinen. So offenbart die aktuelle Mängelliste im Pier Nord 1.524 Brandschutzmängel.
Verkehrsausschuss-Chef: Pläne für Tegel sind "abenteuerlich"
Der Vorsitzende des Bundestags-Verkehrsausschusses, Anton Hofreiter (Grüne), lehnt einen unbefristeten Weiterbetrieb des Flughafens Berlin Tegel ab. Er reagierte damit auf einen Medienbericht, wonach die Berliner Flughafengesellschaft BER plane, Tegel als "Premiumstandort" offenzuhalten.
"Die Vorstellung, dass Tegel parallel zum neuen Flughafen betrieben wird, ist ökonomisch abenteuerlich, da in diesem Falle viele Einrichtungen, etwa im Sicherheitsbereich, doppelt betrieben werden müssen", sagte Hofreiter "Handelsblatt-Online". "Auch widerspricht es eindeutig dem Planfeststellungsbeschluss und dem Gerichtsurteil zur Standortgenehmigung von BER." Dazu komme das Problem der Lärmbelastung für die betroffenen Stadtteile.
Quelle: dts Nachrichtenagentur