Wasserhärte des Leitungswassers: Angaben für Härtegrad jetzt EU-weit einheitlich
Archivmeldung vom 15.06.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie D-Mark wurde zum Euro. Jetzt steht auch für die Angabe der Wasserhärte die Europäisierung an: Aus Grad deutscher Härte (°dH) wird die Summe der Erdalkalien (mmol/l). Doch was macht eigentlich das Wasser hart?
Laut einer Emnid-Befragung
wissen die meisten Menschen in Deutschland, dass Kalk für die
Wasserhärte verantwortlich ist. Doch nur jeder zweite weiß, dass Kalk
aus den Mineralstoffen Magnesium und Calcium besteht.
Die Gesamtwasserhärte wird nun europaweit als Summe der im Wasser
gelösten Erdalkalien Calcium und Magnesium in Millimol je Liter
angegeben. Je mehr Calcium und Magnesium das Wasser enthält, desto
härter ist es. Dies ist vor allem für die Dosierung von Waschmitteln
wichtig: Je weicher das Wasser, desto weniger ist nötig. Neu ist auch
die Einteilung in drei Härtebereiche. Während bisher vier
Härteklassen für das Trinkwasser galten, werden jetzt nur noch drei
Härtebereiche festgelegt: von weich (weniger als 1,5 Millimol
Erdalkalien je Liter) über mittel (1,5 bis 2,5 Millimol je Liter) bis
hart (mehr als 2,5 Millimol je Liter). Wer beim Waschen nicht nur den
Verschmutzungsgrad der Wäsche, sondern auch den Härtegrad des Wassers
berücksichtigt, schont Umwelt und Geldbeutel.
Wie Studien belegen, haben die in Leitungs- oder Mineralwasser
enthaltenen Calcium- und Magnesiummengen für die Deckung des
Mineralstoffbedarfs nur eine ergänzende Funktion. Obwohl die im
Wasser gelösten Mineralstoffe gut vom Körper aufgenommen werden
können, ist ihr Anteil im Vergleich zu dem in festen Nahrungsmitteln
gering. Bereits durch den Verzehr einer Scheibe Emmentaler deckt ein
Erwachsener seinen Tagesbedarf an Calcium zur Hälfte. Um diese Menge
an Calcium über Wasser aufzunehmen, müsste er zirka 5 Liter
Mineralwasser mit einem durchschnittlichen Calciumgehalt oder 13
Liter Leitungswasser trinken. Mit 3 1/2 Scheiben Vollkornbrot deckt
ein Erwachsener seinen Tagesbedarf an Magnesium etwa zur Hälfte.
Dafür müsste er mindestens 3 Liter Mineralwasser mit einem
durchschnittlichen Magnesiumgehalt oder 12 1/2 Liter Leitungswasser
trinken.
Quelle: Pressemitteilung Forum Trinkwasser e.V.