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DLRG: 361 Menschen ertranken in deutschen Gewässern

Archivmeldung vom 11.09.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: gabriele Planthaber / pixelio.de
Bild: gabriele Planthaber / pixelio.de

In deutschen Gewässern sind bis August dieses Jahres mindestens 361 Menschen ertrunken, 93 Opfer mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Todesfälle durch Ertrinken stiegen damit um 34,7%. Allein in den Ferienmonaten Juni bis August kamen 250 Menschen im Wasser ums Leben. Diese Zahlen gab die Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) heute in Bad Nenndorf bekannt.

DLRG-Präsident Dr. Klaus Wilkens: "Das ist die Schattenseite eines schönen Sommers. Wir mussten mit einem Anstieg der Ertrinkungszahlen rechnen. Das heiße Wetter mit teilweise tropischen Temperaturen hat den Anstieg wesentlich begünstigt. Viele Menschen sind zur Abkühlung an die Küsten und Binnengewässer geströmt. Nach unseren Erfahrungen ertrinken In einem schöner Sommer über 100 Menschen mehr als in einem durchschnittlichen Sommer. Im Vergleich mit dem Sommer 2012 verloren 114 Menschen mehr ihr Leben". Das Hochwasser im Mai und Juni forderte vier Opfer.

81% ertranken in Binnengewässern: 142 Menschen kamen in Flüssen und Bächen um, 138 in Seen und 11 Menschen starben in Kanälen. In den Meeren starben 22 Personen, 17 davon in der Ostsee, fünf in der Nordsee. Elf Menschen ertranken in einem Schwimmbad sieben in einem privaten Gartenteich oder Swimmingpool, 30 weitere verloren in einem Hafenbecken, Graben oder an anderen Orten ihr Leben. "Die meisten Opfer ertranken in unbewachten Gewässern. Selbstüberschätzung, gesundheitliche Vorschädigungen, Übermut, Leichtsinn und Unkenntnis über objektive Gefahren sind oft ursächlich für tödliche Unfälle im Wasser. Das Risiko in unbewachten Gewässern zu ertrinken ist um ein Vielfaches größer als in Bädern und Küsten, die von Rettungsschwimmern bewacht werden", nennt der DLRG-Präsident Orte und Ursachen. "Unsere ehrenamtlichen Retter hatten überall viel Arbeit, die Strände und Bäder waren oft voll besetzt. Ohne ihre schnelle Hilfen wäre die Zahl der Ertrunkenen noch deutlich höher", so Dr. Wilkens weiter.

Bisher sind 32 Jungen und Mädchen im Alter bis 15 Jahren ertrunken. Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum hat sich die Zahl der Kinder mehr als verdoppelt. Elf Opfer gab es bei Kindern im Vorschulalter, 12 waren im Grundschulalter zwischen sechs und zehn Jahre alt und neun zwischen elf und 15. "Nach der positiven Entwicklung in den letzten 12 Jahren, in dem wir das Ertrinken von Kinder von 93 auf 18 senken konnten, ist dieser Anstieg ein Rückschlag. Für die DLRG, Kindergärten und Schulen heißt das, mit der frühzeitigen Gefahrenaufklärung und der Schwimmausbildung nicht nachzulassen und sie konsequent weiterzuführen", sieht Dr. Wilkens weiteren Handlungsbedarf.

171 Personen waren 50 Jahre und älter als sie ertranken. In den Altersklassen 51 bis 55 und 71 bis 75 ertranken jeweils 27 Männer und Frauen. In diesem Jahr besonders betroffen waren die 46- bis 50-Jährigen. 31 in dieser Altersgruppe verloren im Wasser ihr Leben. Besonders betroffen sind ältere Männer. Keine Veränderungen gegenüber den Vorjahren gibt es in der Verteilung nach Geschlecht: 70 ertrunkenen Frauen (19%) stehen 290 Männer (81%) gegenüber.

In bayerischen Gewässern sind bisher 73 Menschen ertrunken, das sind 23 Opfer mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Mit großem Abstand folgen die Bundesländer Niedersachsen (41), Nordrhein-Westfalen (40) und Baden-Württemberg mit 37 Todesfällen. In der Statistik Ertrinken nach Orten folgen mit Mecklenburg-Vorpommern (32) und Sachsen (22) zwei ostdeutsche Bundesländer. Der West-Ost-Vergleich der Bundesländer zeigt folgendes Bild: In den westdeutschen Ländern ertranken 259 Menschen in ostdeutschen Gewässern 102. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die tödlichen Wasserunfälle um zwei auf 28 Prozent an. Die sicherste Region ist wieder das Saarland, in dem ein Mensch ums Leben kam.

Quelle: DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (ots)

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