Bildungsgewerkschaft GEW: Lehrer sperren sich nicht gegen Impfung
Archivmeldung vom 05.06.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Bildungsgewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) tritt dem Eindruck entgegen, viele Lehrer wollten sich nicht impfen lassen und stünden Präsenzunterricht grundsätzlich kritisch gegenüber. Laut GEW liegt die Impfbereitschaft der Lehrkräfte bei gut 80 Prozent und damit höher als im Bevölkerungsschnitt.
Gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" erklärte Ilka Hoffmann, GEW-Vorstandsmitglied für den Bereich Schule, zudem: "Eine noch nicht veröffentlichte Studie zum Erleben der Pandemie unter mehr als 30.000 Lehrkräften aus allen Bundesländern hat das Ergebnis erbracht, dass sich die Lehrerinnen und Lehrer mehrheitlich eher um die Gesundheit anderer sorgen als um ihre eigene." Hoffmann tritt damit einem Artikel der "Bild"-Zeitung entgegen, wonach nun Schüler geimpft werden sollen, weil sich Lehrer nicht impfen lassen wollten.
Das GEW-Vorstandsmitglied erklärte: "Wenn Lehrkräfte den Präsenzunterricht kritisch sehen, heißt das nicht, dass sie keinen Unterricht anbieten wollen, sondern auf Distanz- und Wechselunterricht setzen." Bei steigenden Inzidenzwerten hätten die fehlenden Möglichkeiten, regelmäßig in den Klassen zu lüften und Abstände in den Schulen einzuhalten, zu Verunsicherungen und auch Ängsten geführt. Hoffmann forderte: "Um Lehrkräfte zu schützen, müssen die Lehrkräfte geimpft werden. Hier muss das Tempo dringend erhöht werden. So sind, je nach Bundesland, erst 40 bis 60 Prozent der Lehrkräfte geimpft, obwohl diese zu den Prio-Gruppen zwei und drei gehören."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)