Schweizer werden doch nummeriert
Archivmeldung vom 05.07.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.07.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Michael DahlkeDer Bundesrat will nun doch jeden Einwohner mit einer einheitlichen Kennnummer versehen. Er stösst damit seinen eigenen Entscheid vom letzten Herbst um. 20min.ch, berichtet
Aus dem Inhalt:
Der Eidgenössische Datenschützer ist empört, denn er befürchtet Missbrauch.
An seiner Sitzung vom 10. Juni habe der Bundesrat entschieden, die neue Sozialversicherungsnummer als registerübergreifende Personenidentifikationsnummer (PIN) auszubauen, bestätigte Felix Herzig, Vizedirektor des Bundesamts für Statistik (BFS), einen Bericht der «Berner Zeitung» vom Dienstag.
Die Landesregierung macht damit eine Kehrtwende. Am 27. Oktober 2004 hatte sie noch entschieden, bloss die Einwohner-, Zivilstands- , Ausländer- und Flüchtlingsregister per PIN miteinander zu verknüpfen. Andere Sektoren wie Sozialversicherung, Steuern oder Strafverfolgung sollten ihre eigenen, sektoriellen PIN behalten.
Als PIN dienen soll eine Sozialversicherungsnummer, die im Rahmen der Revision der AHV-Nummer neu geschaffen wird. Weil die neue Nummer im Gegensatz zur AHV-Nummer «nichtsprechend» ist, also keine Rückschlüsse auf die jeweilige Person zulässt, sieht der Bundesrat den Datenschutz mit der übergreifenden PIN gewährleistet.
Dem widerspricht der Eidgenössische Datenschutzbeauftragte Hanspeter Thür. Es sei gefährlich, dass Informationen aus beliebigen Verwaltungsregistern miteinander verknüpft werden könnten - auch wenn die Nummer nichtsprechend sei, sagt er. Dadurch entstünden zahlreiche Missbrauchsmöglichkeiten.
Quelle: http://www.20min.ch/news/schweiz/story/13654399