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Ergreifende Kunstwerke aus der gefährlichen Sperrzone von Tschernobyl

Archivmeldung vom 22.04.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.04.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Im Oktober 2005 reisten sieben Künstler für zwei Tage in die lebensgefährliche Sperrzone von Tschernobyl. Sie wollten mit dieser besonderen Aktion an den 20. Jahrestag der Reaktorkatastrophe erinnern und ihre heutigen Eindrücke festhalten.

Die Ergebnisse des weltweit einmaligen Projektes sind in der Online-Ausstellung "Strahlende ORTE" dokumentiert unter http://www.strahlendeORTE.de sowie http://www.26-04-1986.com.

20 Jahre sind vergangen seit der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Für viele längst Geschichte. Für zigtausende Menschen aber ein Ereignis, mit dessen Folgen sie nach wie vor täglich konfrontiert sind. Vor 20 Jahren, in der Nacht vom 25. zum 26. April 1986, ging ein Stück der Welt verloren, als der Reaktorblock IV des russischen Atomkraftwerks Tschernobyl explodierte.

Damals, im Frühling 1986, haben die Kinder auf der Straße gemalt. Im Oktober 2005, 20 Jahre danach, hielten sich junge deutsche, russische und weißrussische Künstler in der gefährlichen Sperrzone auf, um ihre ganz eigene Zeichen der Erinnerung und Hoffnung zu setzen - um zu malen und fotografieren. Hinterlassenschaften einer verschwundenen Zivilisation - Plattenbau-Enklave Pripjat. Die Heimat und Arbeitsplatz für etwa 50.000 Menschen. Einmalige "Geisterstadt" auf dem Planeten. Mehr als ein Ort. Ein strahlender ORT!

"Strahlende ORTE" ist das Porträt der Menschen. Menschen, die es nicht mehr gibt. In einer Geisterstadt, die nicht mehr bewohnt ist. Seit 20 Jahren. Man kann die Intensität der Bilder kaum beschreiben. Zeitgenössische Ikonen aus der Hand junger Künstler, die diesem heute noch verstrahlten Ort ihre ganz eigene Nachdenklichkeit und strahlende Lebendigkeit entgegensetzen.

Das Projekt trägt sich in der Hoffnung, neue Aufmerksamkeit auf den Ort des Geschehens zu lenken. Mit den Bildern aus dem Zentrum der Katastrophe wollen die Künstler und die Friedrich-Naumann-Stiftung das Gedenken an das Leid der Menschen aufrechterhalten.

Quelle: Pressemitteilung Strahlende ORTE

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