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Wegen Personalnot: Apotheken können jetzt flexibler öffnen

Archivmeldung vom 03.08.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.08.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Bild: Lupo / pixelio.de
Bild: Lupo / pixelio.de

In Sachsen-Anhalt können Apotheken jetzt ihre Öffnungszeiten flexibler handhaben. Das hat die Landesapothekerkammer auf Anfrage der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Freitagausgabe) bestätigt. Mit der seit August geltenden neuen Allgemeinverfügung hofft die Kammer, knappes Personal effizienter einsetzen zu können und Apothekensterben zu verhindern. "Der Arzneimittelversorgung ist mehr gedient, wenn eine Apotheke sechs Stunden am Tag öffnet, als wenn gar keine Apotheke da ist", sagt Sprecherin Katrin Pohl. "Mit den starren Öffnungszeiten mussten Apotheker teilweise am tatsächlichen Bedarf vorbei öffnen."

Bisher galt in Sachsen-Anhalt eine Pflichtöffnungszeit von 9 bis 18 Uhr, inklusive Mittagspause. Auch, wer samstags ein Medikament brauchte, bekam es in einer Apotheke in der Umgebung. Mit der neuen Regelung müssen Pharmazeuten an vier Wochentagen außer mittwochs zwischen 8 und 18 Uhr sechs Stunden geöffnet sein. Am Mittwoch und Samstag sollen es drei Stunden sein. Wie genau die Apotheke diese Stunden am Tag verteilt, kann sie selbst bestimmen. Zudem kann sie sich auch entscheiden, am Wochenende ganz geschlossen zu bleiben.

"Es wird sich nun zeigen, ob die Flexibilisierung eher auf dem Land oder in den Städten genutzt wird. Die Not ist überall groß", sagt Pohl. An der flächendeckenden Versorgung ändere sich nichts, betont die Sprecherin. Auch rund um die Uhr geöffnete Notdienstapotheken werde es weiterhin geben. Pharmazeuten könnten aber "stärker auf kurzfristige Engpässe oder ortsübliche Gegebenheiten reagieren" und beispielsweise Öffnungszeiten an diejenigen von Arztpraxen anpassen. "Gerade im ländlichen Raum wird die Versorgung deutlich erleichtert." Falls das Personal auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen ist, könnten die Zeiten auch mit den Fahrplänen abgestimmt werden.

In Sachsen-Anhalt gibt es aktuell 564 Apotheken, vor zehn Jahren waren es noch 613.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)

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