Bischofskonferenz fordert Abschaltung von kreuz.net
Archivmeldung vom 30.03.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Deutsche Bischofskonferenz hat dafür plädiert, die als rechtsextrem geltende katholische Internetseite kreuz.net abzuschalten. "Ich begrüße die Befassung des Verfassungsschutzes mit der Seite kreuz.net", sagte ihr Sprecher Matthias Kopp der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung". "Es wäre wünschenswert, wenn diese Seite möglichst bald vom Netz genommen wird." Er fügte hinzu: "Kreuz.net ist ein menschenverachtendes, häufig antisemitisches und den Begriff katholisch missbrauchendes Machwerk. Mit der katholischen Kirche in Deutschland hat diese Seite nichts zu tun."
Die katholische Kirche habe sich in der Vergangenheit vielmehr bereits mehrfach von den Urhebern distanziert und geht nach Kopps Worten überdies "davon aus, dass keine Mitarbeiter im kirchlichen Dienst Informationen an kreuz.net geben. Wenn dies doch so wäre, wäre das ungeheuerlich." Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Heinz Fromm, hatte zuvor in einem Brief an den Parlamentarischen Geschäftsführer der grünen Bundestagsfraktion, Volker Beck, angekündigt, kreuz.net intensiver beobachten zu lassen als bisher. Die Seite zeichne sich "durch homophobe, muslimfeindliche und antisemitische Äußerungen" aus. Etliche Beiträge seien nicht vom Grundrecht der Meinungsfreiheit gedeckt, verstießen gegen die demokratische Grundordnung und überschritten "die Grenzen zur Strafbarkeit". Kreuz.net - seit Oktober 2004 online - bezeichnet sich als "Initiative einer internationalen Gruppe von Katholiken in Deutschland und Übersee, die hauptamtlich im kirchlichen Dienst tätig sind". Die Seite ist Fromm zufolge auf den Bahamas registriert, der Server ist im kanadischen Montreal. Die Urheber sind unbekannt.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)