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Niedersächsische Kita-Eltern: Kinderbetreuung ist im Homeoffice auf Dauer nicht zu leisten

Archivmeldung vom 23.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kinder: Unberechenbar, lebendig und Bürokratiefeindlich! Je schneller sie in die Schule kommen, desto schneller werden sie zu dem, was sie ablehnen...
Kinder: Unberechenbar, lebendig und Bürokratiefeindlich! Je schneller sie in die Schule kommen, desto schneller werden sie zu dem, was sie ablehnen...

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Eltern niedersächsischer Kita-Kinder fordern, bei Entscheidungen über Notbetreuung eingebunden zu werden. Gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) erklärte Christine Heymann-Splinter von der Landeselternvertretung der niedersächsischen Kindertagesstätten (LEV): "Die Elternperspektive sollte dringend angehört werden."

Heymann-Splinter kritisierte, dass Entscheidungen zur Kinderbetreuung alleine im Dialog zwischen Kultusministerium und Kommunen beziehungsweise Trägern getroffen werden, statt dies landesweit einheitlich zu regeln. "Damit ist der Wohnort für die Härte der Benachteiligung ausschlaggebend. In der Pandemie ist die Strategie ein Flickenteppich."

Kinderbetreuung im Homeoffice sei auf Dauer nicht zu leisten. "Sie verlangt den Eltern alles ab." Die Entscheidung darüber träfen Menschen, die die Situation in den Haushalten nicht bewerten könnten. "Der Tag hat nicht genug Stunden, um alles zu schaffen", so Heymann-Splinter. Zudem treffe die Situation Frauen besonders hart. Mütter hätten vielfach nun zwar die Möglichkeit, Arbeitsstunden zu reduzieren. Das bedeute aber erhebliche Einkommenseinbußen und schlechtere berufliche Perspektiven. Es gebe keine Perspektive für Eltern, sich zu Hause bewusst für die Kinderbetreuung zu entscheiden. Die LEV fordert daher ein Corona-Elterngeld sowie den Bildungsauftrag im frühkindlichen Bereich durch digitale Angebote der Kita-Träger zu erfüllen. Zudem brauche es ein Programm für Vorschulkinder und eine Lockerung des Kontaktverbotes für kleine private Spielgruppen, um die Isolation von Kindern zu vermindern. Darüber hinaus sollten Alleinerziehende und Selbstständige besser unterstützt werden.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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