Attac: Spiegel-online-Artikel "Deutsche Linke und Iran" höchst unseriös
Archivmeldung vom 30.06.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit scharfer Kritik hat das globalisierungskritische Netzwerk Attac auf den Spiegel-online-Artikel "Deutsche Linke und Iran: Ein Slibowitz auf Ahmadinedschad" vom Samstag und die darin geäußerten Vorwürfe gegen Attac reagiert.
"Der Artikel ist ein Paradebeispiel für unseriösen, tendenziösen Journalismus", sagte Jutta Sundermann vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. So stammt das angebliche Attac-Zitat nicht wie behauptet aus einem Attac-Forum, sondern aus einem externen, namentlich gezeichneten Autorenbeitrag, der zu Dokumentationszwecken auf eine Internet-Seite der Attac-Arbeitsgemeinschaft "Globalisierung und Krieg" gestellt wurde. Der Text gibt erkennbar weder eine Position von Attac Deutschland noch der AG wieder. Jutta Sundermann: "Wäre es dem Autor wirklich um eine seriöse Recherche gegangen, hätte bei Zweifeln ein Anruf in der Pressestelle von Attac genügt."
Attac unterstützt selbstverständlich soziale und emanzipatorische Bewegungen weltweit. "Wir müssen und können aber nicht zu jedem Thema zu jeder Zeit eine Erklärung abgeben", betonte Pedram Shahyar, iranisch-stämmiges Mitglied des Attac-Koordinierungskreises. Davon, dass Attac zur gegenwärtigen Situation im Iran schweige, könne dennoch keine Rede sein. So hat Pedram Shahyar unter anderem drei Artikel im Neuen Deutschland zum Iran veröffentlicht. In seinem Beitrag "Sanfter Putsch mit demokratischem Anstrich" vom 17. Juni lieferte der Autor zeitgleich mit Spiegel-online Belege für den Wahlputsch Ahmadinedschads.
An den Iran-Demonstrationen in Deutschland haben sich zudem zahlreiche Attac-Aktivistinnen und -Aktivisten beteiligt. Pedram Shahyar etwa gehörte zum Vorbereitungskreis der Demonstration am Sonntag in Berlin.
Auch bei der Attac-Sommerakademie vom 5. bis 9. August in Karlsruhe wird die gegenwärtige Situation im Iran - anders als von Spiegel-online suggeriert - Thema sein. Geplant sind unter anderem eine Veranstaltung mit dem iranisch-stämmigen 68er-Aktivisten Bahman Nirumand sowie Workshops zum Thema.
Quelle: Attac Deutschland